Wie Sturm Eberhard die Region getroffen hat
Umwelt Die Schäden in den hiesigen Wäldern halten sich offenbar in Grenzen. So manchen Schwerpunkt gibt es aber wohl doch. Und auch andere Dinge bereiten den Forstmännern Sorgen
Landkreis Heftige Sturmböen, stundenlange Niederschläge, entwurzelte Bäume und abgedeckte Hausdächer – das Sturmtief „Eberhard“hat vergangene Woche Deutschland ordentlich durchgepustet. Auch Teile Bayerns waren betroffen. Ernsthaft verletzt wurde im Freistaat glücklicherweise niemand. Eher gut weggekommen ist die Region Nordschwaben. „Es ging alles recht glimpflich ab“, lautete die übereinstimmende Bilanz der Verantwortlichen.
Christian Wippermann, Geschäftsführer der Fürstlichen Gesamtverwaltung Wallerstein, zeigte sich auf Anfrage unserer Zeitung erleichtert. Die Schäden durch das Sturmtief bewegten sich im „normalen Bereich“. Soll heißen: An der einen oder anderen Stelle in den Fürstlichen Wälder seien vereinzelt Bäume umgefallen, jedoch in überschaubarem Maße. Die Forstmitarbeiter des Fürstlichen Hauses würden die Bestände entsprechend kontrollieren und die wenigen Schäden „aufarbeiten“. Dabei werden laut Wippermann mit den Motorsägen die herumliegenden Äste und Bäume bearbeitet, aus den Waldgebieten herausgebracht und entsprechend vermarktet.
Ähnlich äußerte sich Helmut Weixler, Bereichsleiter des staatlichen Forstbetriebes Kaisheim. Von den jüngsten Sturmschäden seien etwa 5000 bis 6000 Festmeter Holz in seinem Bereich betroffen. Eine nicht besonders hohe Zahl, sagt Weixler. Wie im Bereich der Fürstlichen Wälder wird nach seinen Angaben das vom Sturm geschädigte Holz bearbeitet und verkauft. Auf die Frage, wie sich ein Forstbetrieb gegen heftige Stürme wappnen könne, meinte Weixler: „Das kann man nur langfristig durch eine Mischung von starken Baumarten erreichen, denen Sturmereignisse nicht so viel anhaben können.“
Viel mehr Sorgen bereitet Weixler derzeit etwas anderes: das sogenannte Eschentriebsterben. Verursacht werde dies durch einen aus Asien eingeschleppten Pilz. Dieser infiziere im Sommer die Blätter der Esche, von wo aus der Erreger in die Triebe vordringe mit der Folge, dass diese absterben würden. Das Bedauerliche daran: Man könne nicht viel dagegen unternehmen, erklärt Weixler. Bei rund drei Prozent des gesamten Baumbestandes des staatlichen Forstbetriebes Kaisheim handle es sich um Eschen.
Stefan Wurst von der Waldbesitzervereinigung Nordschwaben sieht durch „Eberhard“ebenfalls keine größeren Probleme. Nur vereinzelt seien Bäume betroffen gewesen. Im Bereich Wolferstadt habe es allerdings lokale „Nestwürfe“gegeben. Dabei handle es sich nicht um einen einzelnen Baum, sondern um 20 bis 30 Stück auf einmal. Hauptsächlich seien bereits geschwächte Bäume betroffen, nicht zuletzt durch den Borkenkäfer.
Weil bereits die vorgeschädigten Bäume durch ihr mitunter angeschlagenes Wurzelwerk über eine schlechtere Wasserversorgung verfügten, breite sich der Borkenkäfer dort leichter aus, sagt Wurst. „Das ist für die Käfer ein richtgehendes Paradies.“Für die Waldbesitzer gehe jetzt es darum, das umgeworfene Holz zu vermarkten.