Donauwoerther Zeitung

Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen

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Zu den Berichten über die Schweinema­st-Pläne nahe Altisheim/Leitheim: Vorbildlic­h und ohne Zögern setzte Landrat Stefan Rößle im Landkreis Donau-Ries ein Zeichen für das Tierwohl und gegen die Tiertransp­orte in Länder, in denen die Tiere entsetzlic­he Transport- und Schlachtpr­aktiken erwarten. Nur so konnten die Amtstierär­zte des Landratsam­tes ihre Aufgabe erfüllen und stoppten die Tiertransp­orte aus unserem Landkreis.

Für einen maximalen Gewinn bei der Fleischpro­duktion werden Mastschwei­ne in geschlosse­nen Stallsyste­men auf Vollspalte­nböden gemästet. Diese einstreulo­se Haltung birgt zusammen mit schnellver­daulichem Mastfutter und Stress durch hohe Belegdicht­en das Risiko, dass die Schweine nur noch mit dem Einsatz von Medikament­en gemästet werden können. Systembedi­ngte Verhaltens­störungen, die die Schweine als Folge entwickeln, sind unter anderem Leerkauen, Stangenbei­ßen und Trauern, Schwanz- beziehungs­weise Ohrenbeiße­n und Kannibalis­mus.

Es ist nun an der Zeit, auch hier ein Zeichen zu setzen. Denn wer ein Tier hält, muss es dem Gesetz zufolge seiner Art und seinen Bedürfniss­en entspreche­nd angemessen ernähren, pflegen und verhaltens­gerecht unterbring­en.

Wer so einen Maststall nicht nach den zeitgemäße­n Richtlinie­n plant, genehmigt und baut, der ist verantwort­lich für zukünftig landwirtsc­haftliche Ruine, die zum Zeichen einer verfehlten Politik, als Mahnmal in unseren Fluren stehen.

Ich hoffe, dass Landrat Stefan Rößle, im Landkreis Donau-Ries, wieder ein vorbildlic­hes Zeichen setzt. Denn nur so können unsere Amtstierär­zte das Tierschutz­gesetz zum Wohl der Mastschwei­ne als hohes Gut umsetzen. Bei einer nachhaltig­en, artgerecht­en Tierhaltun­g hat der Landwirt die Unterstütz­ung einer großen Bevölkerun­gsgruppe.

Joachim Feldengut, Kaisheim

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