Wieder hohe Strafe für Google
US-Konzern soll 1,5 Milliarden zahlen
Brüssel Die EU-Wettbewerbshüter haben zum dritten Mal eine Milliardenstrafe gegen Google verhängt. Der Internetriese soll rund 1,49 Milliarden Euro zahlen. Bei Suchmaschinen-Werbung im Dienst „AdSense for Search“seien andere Anbieter unzulässigerweise behindert worden, teilte die EU-Kommission mit. Bei „AdSense for Search“können Internetseiten Google-Suchmasken einbinden und erbringen dafür Gegenleistungen. Sämtliche Strafen aus Brüssel gegen den US-Konzern summieren sich auf die Rekordsumme von rund 8,25 Milliarden Euro.
Die EU-Kommission hat Googles Geschäftsverhalten seit gut einem Jahrzehnt im Visier. 2017 verhängte sie wegen des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung bei Produktanzeigen in Suchergebnissen eine Strafe von 2,42 Milliarden Euro. Wegen der Wettbewerbslage beim meistverwendeten Smartphone-System der Welt – Android – wurden 2018 4,34 Milliarden Euro fällig. Der Konzern steckte die finanziellen Strafen schnell weg – doch die Kommission setzte auch Änderungen an Googles Geschäftsmodell durch. Aus Brüsseler Sicht erfülle Google die Vorgaben, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nun zu den beiden ersten Fällen. Zugleich gebe es weiterhin Beschwerden in den Bereichen Job-Anzeigen und lokale Werbung, die Kommission prüfe das, sagte sie.
Mit Blick auf „AdSense for Search“erklärte sie, Google habe mehr als zehn Jahre lang seine marktbeherrschende Stellung missbraucht und anderen Unternehmen die Chancen auf fairen Wettbewerb verbaut. (dpa)