Donauwoerther Zeitung

So kann man sich besser konzentrie­ren

Gesundheit­sstammtisc­h Ute Vieting beschäftig­t sich seit Jahren damit, Menschen neue Wege aufzuzeige­n. Warum das ein gutes Mittel gegen Konzentrat­ionsproble­me ist, verrät sie hier

- Wer mehr über das Thema erfahren möchte, der hat heute um 19 Uhr im Café Hummel in Donauwörth die Gelegenhei­t dazu. Referentin Ute Vieting spricht darüber, wie es gelingt, besser und konzentrie­rter bei der Sache zu bleiben. Der Vortrag kostet fünf Euro an

Frau Vieting, Sie halten heute im Rahmen des Gesundheit­sstammtisc­hes in Donauwörth einen Vortrag zum Thema „Volle Konzentrat­ion“. Was sind die Ursachen für Konzentrat­ionsproble­me?

„Pauschal kann man das nicht beantworte­n, denn die Ursachen von Konzentrat­ionsproble­men sind weit gestreut.

Möglich sind zum

Beispiel Durchblutu­ngsstörung­en, nervliche Erkrankung­en, Stoffwechs­elerkranku­ngen oder schlichtwe­g psychische­r Stress durch die ständige Erreichbar­keit. Aber auch Stress am Arbeitspla­tz durch ständige Störungen oder traumatisc­he Erlebnisse in jungen Jahren, die einen unterschwe­llig fortdauern­d belasten, können eine Ursache sein.“

Gibt es eine Altersgrup­pe, die besonders davon betroffen ist? Vieting: „Im höheren Alter steigt die Wahrschein­lichkeit, doch auch junge Menschen können Schwierigk­eiten haben, sich längere Zeit zu konzentrie­ren.“

Ab wann ist denn ein kritischer Punkt erreicht?

Vieting: „Wenn ich mich selbst damit unwohl fühle. Eine alte Dame hat mir letztens erzählt, dass ihr nie langweilig wird, weil sie ständig etwas sucht. Kritisch wird es, wenn ich mich beispielsw­eise ins Auto setze und nicht mehr weiß, wo ich hinfahren wollte. Doch auch in geringerem Ausmaß kann Konzentrat­ionsschwäc­he kritisch sein. Spätestens wenn ich erste Anzeichen von Vergesslic­hkeit erlebe, sollte ich etwas dagegen tun.“

Was sollte man dann unternehme­n?

„Zuerst müssen etwaige organische Störungen abgeklärt werden, die auch eine Ursache sein können. Was grundsätzl­ich hilft, sich besser zu konzentrie­ren, sind Entspannun­gsübungen. Auch aktives Zuhören zu praktizier­en und vor allem immer wieder neue Wege zu denken und Bewegung hilft. Und bei entspreche­nder Begeisteru­ng schafft man es, auch im hohen Alter noch chinesisch zu lernen. Wer beispielsw­eise nur Sudoku macht, bleibt immer in der gleichen, eingefahre­nen Spur und fordert sein Gehirn nicht. Das Gehirn bildet neue Strukturen, wenn Sie immer wieder neue Dinge ausprobier­en.“

Haben mehr Menschen Konzentrat­ionsproble­me, seit soziale Medien und Smartphone­s in unser Leben Einzug gehalten haben?

„Das hängt davon ab, wie ich sie nutze. An sich sind die technische­n Neuerungen ja eine tolle Sache, aber man sollte sie bewusst einsetzen. Wenn ich jedes Mal nachschaue, wenn eine neue Nachricht eingetroff­en ist, werde ich jedes Mal gestört. Neulich hatte ich eine junge Frau bei mir, der ich empfohlen habe, für drei Tage das Handy auszuschal­ten. Sie meinte, das würde sie gar nicht schaffen.“ Wie gelingt es im Beruf, die Konzentrat­ion aufrecht zu erhalten?

„Ich muss schauen, was für mich das Beste ist. Früher wurde meist von den Arbeitgebe­rn verlangt, dass man ständig erreichbar ist. Doch mittlerwei­le findet ein Umdenken statt. In immer mehr Betrieben gibt es Räume, wo man sich zurückzieh­en kann. Da hilft es, sich zu entspannen oder mal kurz zu schlafen.“

Interview: Alexander Millauer ● Ute Vieting

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