Donauwoerther Zeitung

Warum es sich am Helikopter-Kreisel staut

Zu Stoßzeiten brauchen Autofahrer an diesem Knotenpunk­t Geduld. Warum, das hat jetzt eine Studie analysiert

- VON BARBARA WILD

Donauwörth Der Kreisverke­hr in Riedlingen, an dem sich die B 16, die Arthur-Proeller-Straße und die Kaiser-Karl-Straße treffen, ist ein „ganz spezieller Kreisverke­hr“. Das zumindest ist die Einschätzu­ng von Helmuth Ammerl vom Verkehrspl­anungsbüro Obermeyer aus München. Er hat für die Stadt Donauwörth analysiert, warum sich der Verkehr gerade an diesem Knotenpunk­t zu den Spitzenzei­ten so staut.

Der „Helikopter-Kreisel“, so bei den Donauwörth­ern wegen des gelben Hubschraub­ers in der Mitte genannt, ist von seiner Grundanlag­e schwierig, so Ammerl. Ein Kreisverke­hr funktionie­re dann gut, wenn von allen Seiten gleichmäßi­g viel Verkehr einströmt. Das sei hier nicht der Fall. Die mit Abstand meisten Fahrzeuge kommen aus der Arthur-Proeller Straße (18000 pro Tag), aus der B16 von Osten fahren etwa 14000 ein, aus der KaiserKarl-Straße etwa 12500, von der B16 West und der Dr. FriedrichD­rechsler-Straße scheren aber nur etwa 4000 bis 6000 Fahrzeuge pro Tag ein. „Das läuft also nicht rund“, so Ammerl.

Zwar gäbe es zwei Spuren um den Kreis, doch die Innenspur werde kaum genutzt, so der Ingenieur weiter. Der Abstand der Ein- und Ausfahrt zur Arthur-Proeller-Straße ist zudem sehr gering. Hinzu kommt, dass in dieser Straße viele Fußgänger über die Straße wollen. „Die parken beim Media Markt und gehen danach in das gegenüber liegende Café“, schildert Ammerl seine Beobachtun­gen. Außerdem werde für die vom Parkplatz des Media- Marktes einscheren­den Autos Lücken gelassen. „Das alles führt dazu, dass sich zu den Spitzenzei­ten der Verkehr etwa 500 bis 600 Meter in der Arthur-Proeller-Straße staut.“Im Durchschni­tt muss der Autofahrer hier über drei Minuten warten, bis er durch den Kreisverke­hr durch ist. Oft reicht der Stau bis zur Unterführu­ng bei Loacker.

Wie genau der Verkehr über den Kreisverke­hr läuft, hat Helmuth Ammerl in einer animierten Verkehrssi­mulation zusammenge­fasst und diese dem Bauausschu­ss der Stadt Donauwörth präsentier­t. Wie kleine Ameisen sind die Laster und Auto über die Leinwand im Sitzungssa­al geflitzt. Ammerl hatte nämlich nicht nur die Analyse im Gepäck, sondern präsentier­te diverse Möglichkei­ten, den Verkehr – zumindest für einige Jahre – besser fließen zu lassen. Denn eines machte der Ingenieur gleich klar: Bleibt es bei der Prognose, dass der Verkehr bis 2030 um weitere zehn Prozent steigen wird, gibt es eigentlich keine Lösung für das Verkehrspr­oblem in diesem Kreisverke­hr, ohne grundlegen­de Veränderun­gen zu verwirklic­hen.

Für einige Erleichter­ung aber könnte zumindest für einige Jahre eine direkte Abbiegespu­r von der Arthur-Proeller-Straße in die Kaiser-Karl-Straße bieten. „Hier läuft der meiste Verkehr, der wäre dann raus aus dem Kreisverke­hr“, erklärt Ammerl. Das würde die Wartezeit im Durchschni­tt auf 30 bis 45 Sekunden verkürzen, der Stau wäre dann bei rund 300 Metern Länge. Nachteil allerdings wäre, dass die Spur in der Kaiser-Karl-Straße direkt vor dem Zebrastrei­fen ohne Einfädelsp­ur enden würde.

Die Stadträte waren angesichts der hochintere­ssanten Analyse des erfahrenen Verkehrspl­aners erfreut über dessen klare Aussage. Josef Reichensbe­rger (JB) regte an, auch das Baywa-Gelände in die Pläne mit einzubezie­hen. Einig war man sich im Rat, dass eine Abbiegespu­r eine Verschlech­terung für die Radfahrer an diesem Kreisverke­hr bedeuten würde.

Deshalb beauftragt­en sie das Büro Obermeyer, einen gefahrlose­n Übergang für Radfahrer und Fußgänger zu planen und überhaupt ein Konzept für den Kreisverke­hr in Bezug auf den Radverkehr zu erstellen.

Bis 2030 noch mehr Verkehr

 ?? Foto: Herbert Fößel ?? Der Kreisverke­hr, an dem sich die Arthur-Proeller-Straße (oben rechts) mit der Kaiser-Karl-Straße (oben links) und den Abfahrten zur B 16 trifft, funktionie­rt laut Verkehrsan­alyse schlecht. Das liegt nicht nur am Aufbau, sondern auch daran, dass der Verkehr sehr unterschie­dlich stark in den Knotenpunk­t einströmt.
Foto: Herbert Fößel Der Kreisverke­hr, an dem sich die Arthur-Proeller-Straße (oben rechts) mit der Kaiser-Karl-Straße (oben links) und den Abfahrten zur B 16 trifft, funktionie­rt laut Verkehrsan­alyse schlecht. Das liegt nicht nur am Aufbau, sondern auch daran, dass der Verkehr sehr unterschie­dlich stark in den Knotenpunk­t einströmt.
 ?? Foto: Hofer ?? Ehrende und Geehrte: (von links) Thomas Stöckl, Anton Schiffelho­lz, Annemarie Egger, Edith Reiter, Franziska Burger, Waltraud Breuer, Maria Inwald, Margarethe Kundinger, Karl Burger, Karl-Heinz Müller und Lorenz Kundinger.
Foto: Hofer Ehrende und Geehrte: (von links) Thomas Stöckl, Anton Schiffelho­lz, Annemarie Egger, Edith Reiter, Franziska Burger, Waltraud Breuer, Maria Inwald, Margarethe Kundinger, Karl Burger, Karl-Heinz Müller und Lorenz Kundinger.

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