Gutes Miteinander – damals, heute, zukünftig
40 Jahre Ludwig-Auer-Mittelschule: In vier Jahrzehnten hat sich Schule stark verändert. Festredner erinnern daran
Donauwörth Mit einem großen Festakt feierte die Ludwig-Auer-Mittelschule Donauwörth ihr 40-jähriges Bestehen. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich zusammen mit ihren Lehrkräften einiges einfallen lassen, um der Feierstunde einen angemessenen Rahmen zu verleihen. Die Schul-Tanzgruppe unter der Leitung von Silvia Scheurich steckte mit ihrer couragierten Darbietung unter dem Motto „Potpourri aus vier Jahrzehnten“den Rahmen der Feier ab, ehe Konrektorin Birgit Sauter neben den aktiven Lehrkräften und dem Elternbeirat die zahlreichen Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft sowie ehemalige Kollegen und die Schulleitungen umliegender Schulen begrüßte.
Oberbürgermeister Armin Neudert, der auch für den ebenfalls anwesenden Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler sowie den stellvertretenden Landrat Reinhold Bittner sprach, hob das gute Miteinander an dieser Schule heraus und wünschte, dass auch weiterhin zuversichtlich nach vorne geschaut werden könne, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Wolfgang Obel, der vor 40 Jahren noch als junger Architekt für das Architekturbüro Penka in Heinsfahrth gearbeitet hatte, hatte seinerzeit den Wettbewerb für den Bau dieser Schule gewonnen. In seinen Grußworten betonte er, dass die Schule auch heute noch den räumlichen Anforderungen für die Umsetzung pädagogischer Maßnahmen wie beispielsweise der Differenzierung entspreche.
Bewegende Worte fand der ehemalige Schulleiter Theo Maier, der die Geschicke der neu errichteten Ludwig-Auer-Schule vor 40 Jahren geleitet hatte. Er skizzierte in einem Rückblick die Schwierigkeiten in den 70er-Jahren, als aufgrund der Auseinanderlegung von Grund- und Hauptschule der Unterricht an fünf verschiedenen Orten (Spindeltal, Stadtkommandantenhaus, Zirgesheim, Tapfheim und Donaumünster) stattfinden musste und daher ein Neubau für die Hauptschule zwingend notwendig war. Denn vor allem der Fachunterricht hatte aufgrund dieser Zerklüftung enorme Probleme bereitet. Nur aufgrund seiner engagierten Lehrkräfte, die Begeisterung und Liebe zu ihrem Beruf empfunden hatten, hatte man diese Schwierigkeiten meistern können – und dafür sei er den Betroffenen noch heute sehr dankbar. Das gute Miteinander möge auch für die Zukunft so bleiben.
Die Schulspielgruppe unter der Leitung von Ute Kopp und Bianca Demnik unterhielt mit einer witzigen Gegenüberstellung von „Unterricht 1979 und 2019“. Im Anschluss daran fassten Konrektor a. D. Franz Dürheim und Rektor a. D. Werner Freißler Rückblicke und Neuerungen der vergangenen vier Jahrzehnte zusammen. Darunter fielen beispielsweise die Ganztagesbetreuung und der Bau der Mensa, die Projektprüfungen als neue Prüfungsform, der Ausbau des M-Zweiges mit Werteerziehung und nicht zuletzt auch aktuelle Themen wie Migration, individuelle Förderung, Inklusion und Schulsozialarbeit. Auch sei der Schulverbund mit der Mittelschule Asbach-Bäumenheim die richtige Entscheidung gewesen.
Die Schülersprecher Lilly Stengel, Tiziano Troßbach und Burhan Kargin stellten in launigen Worten fest, dass auch sie bereits Spuren an dieser Schule hinterlassen hätten wie zum Beispiel die Anschaffung eines Wasserspenders, die Abschaffung des Süßigkeitenautomaten und die Neugestaltung der Aula. Unter bewährter Leitung von Theo Keller streute die Schulband in überzeugendenden Auftritten immer wieder Songs aus den 70er-Jahren ein wie „Rivers of Babylon“und „It’s a Holiday“von Boney M., „Pata, Pata“von Miriam Makeba und „I Will Survive“von Gloria Gaynor.“Mit einer gekonnten Darbietung sorgte die Turn-AG unter Melanie Hammel zudem für ein Highlight.
Schulleiterin Heike Ritzka ging in ihrer Ansprache auf den Namensgeber der Schule, Ludwig Auer, ein und stellte fest, dass dessen pädagogischer Gedanke, dass Erziehung sich an der Wirklichkeit ausrichten müsse, auch heute noch gilt. Man denke nur an Schüler mit Migrationshintergrund, ADHS, Autismus und Ähnlichem. Auch dass die Bindung zwischen Schülern und Lehrern eine wichtige Rolle spielt, hatte bereits Auer erkannt. Sie wünsche sich, dass die Schule mündige junge Menschen in die Zukunft entlassen könne. Abschließend dankte sie allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des Festaktes beigetragen hatten.