Donauwoerther Zeitung

Die Väter der Bienen

Natur Beim Schwäbisch­en Imkertag in Wemding legen sich die Vereine ins Zeug, um die Menschen für ihr Handwerk zu begeistern. Welche Maßnahmen im Landkreis bereits umgesetzt werden

- VON TANJA SONNTAG

Wemding Bienen summen über die mit Informatio­nsständen bestückte Wiese neben der Wemdinger Stadthalle, fast als wüssten sie, dass dieser Tag ihnen gewidmet ist. Anlass für das Aufgebot an Imker- und Naturschut­zvereinen und sonstigen Aussteller­n ist der Schwäbisch­e Imkertag, der insbesonde­re dank des zeitgleich stattfinde­nden Fuchsien- und Kräutermar­kts am Sonntag zahlreiche Besucher anlockt.

Ob Honigsalbe­n, Honigdeoro­ller, Honigbonbo­ns oder auch schlicht Honig in seiner gewohnten Form: Der Imkertag zeigt, wie vielfältig das flüssige Gold verarbeite­t werden kann. Aber auch für Imker und solche, die es noch werden wollen, lohnt sich der Besuch, denn sie finden hier von der Schutzklei­dung bis zur Honigschle­uder allerlei Ausrüsund sonstigen Imkerbedar­f, ausgestell­t von darauf spezialisi­erten Unternehme­n.

Da die elf Kreisverbä­nde der Imker in Schwaben die Veranstalt­ung abwechseln­d ausrichten, war der Imkertag zuletzt 2007 im Landkreis, damals wurde in Monheim ein Lehrbienen­stand eröffnet. Heuer gibt es zwar keinen größeren Anlass, trotzdem ist das Programm sehr breit gefächert. „Im Kreis DonauRies gibt es aktuell rund 450 Imker. Jährlich werden es mindestens fünf Prozent mehr“, erklärt Rainer Holzapfel, Vorsitzend­er des Bezirksver­bands Schwaben. Trotzdem gäbe es leider immer weniger Bienenvölk­er, da die Imker im Durchschni­tt deutlich weniger Völker haben, als noch vor einigen Jahren. Gerade deshalb seien solche regionalen Veranstalt­ungen besonders wichtig.

Die bayerische Honigkönig­in Katharina Eder und die Honigprinz­essin Doris Grünbauer pflichten ihm da voll und ganz bei. Ihnen liege besonders am Herzen, dass Honig regional gekauft werde. Von Vorteil dafür ist natürlich, dass einige Imkerverei­ne aus der Gegend vertreten sind, die ihren Honig zum Verkauf anbieten, aber auch zu Themen wie der „Bienenweid­e“informiere­n. Der Imkerverei­n aus Rain hat sogar einen Schaubiene­nkasten mit echten Bienen dabei, den die Kinder ganz fasziniert bestaunen.

Im Landkreis sollen mehr Schulen imkern

Sehr engagiert tritt auch Matthias Schwarz, Lehrer des Wahlfachs Imkern am Theodor Heuss Gymnasium in Nördlingen, auf. Er setzt sich dafür ein, dass gerade Kinder bezüglich des Artenschut­zes sensibilit­ung siert werden und hofft, dass die Zahl der Schulimker­eien im Landkreis steigen wird. „Leider war heute noch kein interessie­rter Lehrer einer anderen Schule da“, gibt er zu.

Der Rieser Naturschut­zverein erhofft sich an diesem Tag, auf andere Insekten aufmerksam zu machen. „Honigbiene­n sind bekannter und beliebter, als die meisten Insekten“, sagt der erste Vorsitzend­e Johannes Ruf. Während die Honigbiene­n durch die Imker unterstütz­t würden, dürften die natürliche­n Lebensräum­e anderer Arten nicht vernachläs­sigt werden. Er sieht insbesonde­re die Kommunen und Privatleut­e in der Verantwort­ung, durch Blühfläche­n dazu beizutrage­n. Die beim Imkertag gezeigte Begeisteru­ng für die Bienen bietet dafür eine gute Grundlage, denn Ruf weiß: „Inzwischen ist die Thematik populär.“

 ?? Foto: Tanja Sonntag ?? Matthias Schwarz, selbst privat Imker, will Kinder für den Artenschut­z begeistern, indem er an Schulen das Wahlfach Imkern unterricht­et. Beim Schwäbisch­en Imkertag in Wemding informiert­e er über die wichtige Arbeit der Imker.
Foto: Tanja Sonntag Matthias Schwarz, selbst privat Imker, will Kinder für den Artenschut­z begeistern, indem er an Schulen das Wahlfach Imkern unterricht­et. Beim Schwäbisch­en Imkertag in Wemding informiert­e er über die wichtige Arbeit der Imker.

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