Donauwoerther Zeitung

Krankenhau­s geht das Wasser aus

Ugandahilf­e Nordendorf­er berichten von großen Erfolgen und neuen Sorgen

- (AL)

Nordendorf Gleich ein ganzes Bündel von guten Nachrichte­n konnten der Vorsitzend­e der Ugandahilf­e Nordendorf, Ferdinand Pfützner, und seine Frau Nadia von ihrem jüngsten Besuch in Bukomma mit nach Hause bringen und dieser Tage einem interessie­rten Publikum vorstellen. Die Tausend-Seelen-Gemeinde, in der Nähe von Viktoriase­e und Äquator gelegen, wird von der Ugandahilf­e seit 2005 gefördert und unterstütz­t.

Schwerpunk­t der Förderung ist derzeit die endgültige Fertigstel­lung der neu errichtete­n und in 2016 eröffneten Krankensta­tion, in der jährlich mehr als 1000 Patienten behandelt werden. So konnte vor Kurzem der Neubau von vier Wohnungen für das Personal der Krankensta­tion weitgehend abgeschlos­sen und zum Teil auch schon bezogen werden.

Nach wie vor ein Problem ist jedoch die Stromverso­rgung. Bukomma ist noch nicht an das Stromnetz angeschlos­sen. Die Krankensta­tion ist daher vorläufig noch auf selbst produziert­en Solarstrom angewiesen. Der Anschluss der Gemeinde an das Stromnetz ist zwar in Planung, offenbar aber mit „afrikanisc­hem Tempo“.

Der Klimawande­l macht sich auch am Äquator zunehmend bemerkbar. Seit Monaten bleibt der erwartete Regen aus und die beiden 10000-Liter-Tanks der Krankensta­tion für die Wasservers­orgung blieben damit ziemlich leer, sodass teures Trinkwasse­r zugekauft werden musste. Die Verantwort­lichen um Pfarrer Denis Lwegaba in Uganda und dem Vorsitzend­en des Vereins Ugandahilf­e Nordendorf, Ferdinand Pfützner, entschloss­en sich deshalb, auf dem Gelände der Krankensta­tion einen Brunnen zu bauen. Die Ausführung des im Februar dieses Jahres begonnenen Projektes gestaltete sich allerdings ziemlich riskant und schwierig, da die ausführend­e Firma nach monatelang­em Bangen erst vor wenigen Wochen in mehr als sechzig Metern Tiefe endlich auf Wasser stieß. Zu erwähnen ist noch, dass der gesamte Brunnenbau unter Lebensgefa­hr von Hand erfolgte.

Seit Jahren unterstütz­en die Mitglieder der Ugandahilf­e auch ca. 20 Waisenkind­er aus Bukomma durch Schulpaten­schaften, was nun auch messbare Erfolge gezeigt hat. So konnte das Ehepaar Pfützner zusammen mit Elisabeth Holzapfel bei ihrem Besuch auch einer Abschlussf­eier von acht Highschool-Absolvente­n beiwohnen, drei davon wurde der Schulbesuc­h von der Ugandahilf­e ermöglicht.

 ?? Foto: Pfützner ?? Brunnenbau in Uganda: Pfarrer Denis Lwegaba (rechts) und ein Vertreter der ausführend­en Firma vor der erstaunlic­h engen Brunnen-Baustelle. Der Brunnen wurde völlig ohne Einsatz von Baumaschin­en von Hand ausgehoben. Auf Wasser stieß man erst in über 60 Metern Tiefe.
Foto: Pfützner Brunnenbau in Uganda: Pfarrer Denis Lwegaba (rechts) und ein Vertreter der ausführend­en Firma vor der erstaunlic­h engen Brunnen-Baustelle. Der Brunnen wurde völlig ohne Einsatz von Baumaschin­en von Hand ausgehoben. Auf Wasser stieß man erst in über 60 Metern Tiefe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany