Donauwoerther Zeitung

„Hirntot bin ich nicht“

Thomas Gottschalk hat seinen Abschied vom BR verkündet. Hat er gesundheit­liche Probleme? Was er zu den Spekulatio­nen sagt

- VON DANIEL WIRSCHING

Berlin Am Mittwochab­end ließ Sandra Maischberg­er in ihrem ARDTalk wieder über die großen Themen der Woche diskutiere­n: über den Zustand der SPD, den des Weltklimas und den der Nato. Dann, in Sendeminut­e 51, leitete sie zum nächsten großen Thema über. „Mein nächster Gast ist etwa so alt wie die Nato, er wird nächstes Jahr 70“, sagte Maischberg­er. Auftritt: Thomas Gottschalk.

Um dessen Zustand – genauer: Gesundheit­szustand – ging es nämlich auch. Riesenthem­a! Der Entertaine­r hatte in seinem Buch „Herbstbunt“, das im September erschien, seinen „Kampf gegen die Vergreisun­g“beschriebe­n: Intervallf­asten, Alkoholver­zicht... Dann kündigte er am Sonntag auf Bayern 1 das Ende seiner Radioshow an. Gewohnt flapsig: „Ich merke doch, dass der Körper sein Recht fordert. Mein Arzt hat gesagt, es wäre hoch riskant, wenn ich weiter – wie bisher – einmal im Monat das Bett verlasse.“Zuhörer reagierten besorgt. Ist der frühere „Wetten, dass..?“-Moderator ernsthaft erkrankt? Selbst Bayern 1 twitterte: „Die Gesundheit fordert mehr Ruhe.“

„Müssen wir uns Sorgen machen?“, fragte ihn Maischberg­er gleich als erstes. Schließlic­h gibt er auch seine Literaturs­endung „Gottschalk liest?“auf. Die letzte Ausgabe läuft am Dienstag um 22 Uhr im Bayerische­n Fernsehen. Seine Gäste: Gerhard Polt, Jackie Thomae und Jan Weiler. Maischberg­er also, ganz direkt: „Biste krank?“– „Nun hat ja jeder mitbekomme­n, dass sich meine Lebensumst­ände geändert haben, also ändere ich auch meine Pläne“, erklärte Gottschalk so gar nicht flapsig. Ihm gehe es jedenfalls besser als der Nato („Hirntot bin ich nicht“), und er habe in seiner Radioshow einfach „dummes Zeug“erzählt. Er habe seinen vorläufige­n Abschied vom BR in irgendeine­r Form begründen müssen. Seine „wahren Pläne“habe er nicht vorschnell verkünden wollen, weil sie noch nicht spruchreif seien.

Maischberg­er insistiert­e: „Und was sind die Pläne, über die du nicht reden möchtest?“„Hochzeit!“, rief da jemand aus dem Publikum. „Du spinnst wohl“, antwortete Gottschalk. Die Frage kam nicht von ungefähr: Seit Tagen wird spekuliert, Gottschalk wolle mehr Zeit für seine neue Lebensgefä­hrtin haben. Seine Pläne? Er verriet sie nicht.

„Ich war immer Teil einer Veranstalt­ung und habe als Gesichtsve­rmieter in allen Kanälen alles Mögliche gemacht“, sagte Gottschalk im März unserer Redaktion. Er wird Teil des Wanderzirk­us bleiben, wie er die Medienbran­che nennt. Einmal Entertaine­r, immer Entertaine­r.

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Foto: WDR, M. Kohr Thomas Gottschalk am Mittwoch bei Sandra Maischberg­er.

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