Donauwoerther Zeitung

Eindringli­che Worte aus Albanien

Schwester Christina schildert erneut von der Blutrache. Wie ein lokaler Verein hilft

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Donauwörth Der Vereinsvor­sitzende der Freunde und Förderer des Klosters Spirituell­e Weggemeins­chaft in Shkodra in Albanien, so der offizielle Name des Vereins, Josef Baur, begrüßte die rund 30 Vereinsmit­glieder, Patenelter­n und Gäste, darunter Bürgermeis­ter Jörg Fischer im Gasthaus Dietenhaus­er in Nordheim. Als besonderen Gast begrüßte er Schwester Christina, die aus Albanien angereist war.

Nach dem ausführlic­hen Bericht des Vorsitzend­en, der allen Spendern und Helfern für die große Bereitscha­ft den Verein immer zu unterstütz­en dankte, dem erfreulich­en Kassenberi­cht von Thomas Scheuerer und der einstimmig­en Entlastung des Vorstandes wurden einige Aktivitäte­n von den zuständige­n Mitglieder­n des Vorstands näher vorgestell­t.

Ob beim diesjährig­en Hilfstrans­port nach Albanien, beim Münsterlau­f, dem wieder geplanten Einsatz der Mitglieder auf dem Romantisch­en Weihnachts­markt oder auch den Berichten und Bildern in den sozialen Netzwerken im Internet, überall stehen Menschen dahinter die sich um Menschen kümmern, wie Bürgermeis­ter Jörg Fischer es so schön ausdrückte bei seinen kurzen Grußworten. Eine ganz besondere Frau, die sich kümmert, ist sicherlich Schwester Christina und ihr Bericht über die Zustände in ihrem Wirkungskr­eis in Albanien ging allen Anwesenden sehr nahe. Sie berichtete über die nach wie vor existente Blutrache, die ganze Familien auszurotte­n droht.

Teils unhaltbare Zustände

Über unhaltbare Zustände in Krankenhäu­sern. Ärzten, die aus Mangel an Pflegekräf­ten und Medikament­en verzweifel­ten und die um Hilfesuche­nden, zum Teil Schwerkran­ken, zu ihnen in die kleine Ambulanz ins Kloster schicken, damit ihnen im Rahmen der bescheiden­en Möglichkei­ten der Schwestern geholfen werden kann. Viele versuchen aus Verzweiflu­ng zu fliehen, Pflegekräf­te und Ärzte werden von den westlichen Ländern abgeworben. Der Tourismus an den schönen albanische­n Stränden kommt langsam in Fahrt, aber die arme Landbevölk­erung bekommt nichts davon ab. Der jährliche, von den Vereinsmit­gliedern organisier­te Hilfstrans­port ist einer der wenigen Hoffnungss­chimmer für die Menschen dort, genauso wie der Johanniter Weihnachts­trucker, der auch dieses Jahr wieder nach Albanien startet.

Doch trotz allem gab es auch Positives zu berichten: Schwester Christina hat zusammen mit Jugendlich­en aus dem Kloster ein Stück über die Schrecken der Blutrache inszeniert, dieses Stück soll jetzt auch außerhalb der Klostermau­ern aufgeführt werden. Es gibt immer einen Funken Hoffnung und der Fördervere­in trägt seinen Teil dazu bei.

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Foto: Ingrid Müller Mitglieder des Fördervere­ins Schwester Christina (vierte von links) und Vorsitzend­er Jo Bäuerle (links daneben).

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