Lächeln ist erlaubt
Was gibt es für einen Bewegungsmenschen wie mich Schöneres, als an einem sonnigen Tag im Wald Joggen zu gehen. Trotz all der Ausgangsbeschränkungen und des Kontaktverbotes ist es uns ja – Gott sei Dank – erlaubt, zum Sporteln allein in die Natur zu gehen. Es tut gut, die Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren, dem Zwitschern der Vögel zu lauschen und die Natur zu beobachten, wie sie aus dem Winterschlaf erwacht. Herrlich, endlich wird mein Kopf frei. Für eine kurze Zeit sind all die Gedanken und Sorgen wie weggeblasen. Erst als mir die ersten Spaziergänger (selbstverständlich mit zwei Metern Abstand) begegnen, werde ich in die „Corona-Zeit“zurückgeholt. Ich habe den Eindruck: Ich bin das Virus in Person. So grimmig werde ich zumindest angesehen. Kein Lächeln, Zunicken oder Zuzwinkern, von einem „Hallo“ganz zu schweigen. Es macht mir Angst, wie sich die Menschen mit dieser Ausnahmesituation verändern. Jeder weiß, „Abstand halten!“, und das ist auch wichtig und gut so. Und doch möchte ich die Gelegenheit nutzen zu appellieren: Bitte verliert während der angespannten Lage nicht die Freundlichkeit und das Lächeln. Ich würde mich wirklich freuen, wenn mir bei meiner nächsten Runde durch den Wald ein Lächeln aus der Ferne zugeworfen wird – und ich schick liebend gerne eins zurück. Lebensfreude ist auch ansteckend und davor dürfen, müssen und sollten wir uns nicht schützen.
Hier ist Platz für die kleinen Momente in diesem ungewöhnlichen Corona-Alltag.