Donauwoerther Zeitung

Online vor Ort

- VON CLARISSA RAMMINGER redaktion@donauwoert­her-zeitung.de

Durch die Ausgangsbe­schränkung und die Kontaktein­schränkung habe ich meinen Eltern zu ihrer Sicherheit verboten, das Haus zu verlassen. Die Einkäufe werden kontaktlos von meinem Sohn auf ihre Terrasse gestellt und wir haben nur noch per Telefon und Whats-App Kontakt, was vor allem meine Mama, die normal viele soziale Kontakte pflegt, sehr traurig macht. Da bin ich auf eine Buchempfeh­lung gestoßen: „Drei Männer im Schnee“von Erich Kästner. Viele Geschäfte vor Ort, die im Moment nicht öffnen dürfen, bieten einen kostenlose­n Lieferserv­ice an. Also habe ich bei meinem Buchhändle­r das Buch bestellt und es gleich an sie liefern lassen.

Die Überraschu­ng ist geglückt und meine Mutter meinte dann ganz selig: „Ach, den Erich Kästner, den kenne ich persönlich. Dem habe ich morgens mit dem Fahrrad frische Semmeln gebracht, als ich in München im Herzogpark meine Ausbildung gemacht habe“. Eine Anekdote, die ich ohne die besonderen Umstände wohl nie zu hören bekommen hätte. Um nach der Ausgangsbe­schränkung wieder in den Geschäften unseres Vertrauens vor Ort einkaufen zu können, sollten wir versuchen, alle Einkäufe auf „danach“zu verschiebe­n oder die Lieferange­bote von den Läden vor Ort nutzen. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn ich wieder mit meiner Kollegin in der Mittagspau­se durch die Reichsstra­ße schlendern kann und alle Geschäfte und Restaurant­s wieder geöffnet haben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany