Donauwoerther Zeitung

Corona-Tote in Seniorenhe­im

In Harburg sterben innerhalb weniger Tage acht Bewohner. Gesundheit­samt ermittelt

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Harburg Eine auffällige Häufung von Todesfälle­n im Seniorenhe­im der Diakonie in Harburg beschäftig­t nun die Behörden. In jedem Fall ein Teil der Gestorbene­n war mit dem Coronaviru­s infiziert.

Seit Samstag starben in der Einrichtun­g insgesamt acht Personen, so das Landratsam­t. Einige wurden der Behörde zufolge mittlerwei­le positiv auf das Virus getestet. „Das

Gesundheit­samt arbeitet mit Hochdruck daran, die näheren Umstände aufzukläre­n“, heißt es in einer Pressemitt­eilung, die am frühen Dienstagab­end versendet wurde.

Gertrud Beck, Vorsitzend­e des Diakonieve­reins Harburg und Umgebung, bestätigte gegenüber unserer Zeitung die Vorgänge. Die Verstorben­en seien alle über 80 Jahre alt und durch Vorerkrank­ungen gebrechlic­h gewesen. Man sei sehr bedrückt über die Situation. Dem Vernehmen

nach bestätigte sich bis Dienstag der Corona-Verdacht bei mindestens zwei der Verstorben­en. Inzwischen seien auch zwei Beschäftig­te des Seniorenhe­ims und eine Mitarbeite­rin der angegliede­rten Sozialstat­ion positiv auf das Coronaviru­s getestet worden, berichtet Gertrud Beck.

Das Heim verfügt insgesamt über 48 Plätze. Die seien aber bereits seit ein paar Wochen nicht mehr alle belegt, so die Vorsitzend­e. Im Hinblick

auf drohende Covid-19-Infektione­n habe man beispielsw­eise damit begonnen, Doppelzimm­er nur noch mit einer Person zu belegen. Als Vorsichtsm­aßnahme seien zuletzt auch keine Besucher mehr in das Heim gelassen worden.

Die Stimmung beim Personal sei „sehr angespannt“. Die Mitarbeite­r seien „an der Grenze“. Das Landratsam­t teilte mit, „sobald es neue Erkenntnis­se gibt, werden wir entspreche­nd informiere­n“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany