Donauwoerther Zeitung

Coronakris­e: Fußballklu­bs ziehen voll und ganz mit

Video-Konferenze­n des Verbands mit Klubs aus Regional-, Bayern- und Landesliga. Aber auch die unterklass­igen Teams kommen zu Wort

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Landkreis In dieser von großer Ungewisshe­it geprägten Zeit haben die Vereinsver­treter der Regional-, Bayern- und Landesligi­sten klar verdeutlic­ht, dass sie den eingeschla­genen Kurs des Bayerische­n Fußball-Verbandes (BFV) im Umgang mit den Auswirkung­en der Covid-19-Pandemie für den richtigen erachten und auch die weitere Vorgehensw­eise befürworte­n.

Das ist das Ergebnis von zehn Video-Konferenze­n der Verbandssp­itze um Präsident Rainer Koch, Schatzmeis­ter Jürgen Faltenbach­er, Spielleite­r Josef Janker sowie Geschäftsf­ührer Jürgen Igelspache­r mit Vertretern der 143 Klubs (darunter aus unserem Verbreitun­gsgebiet Regionalli­gist TSV Rain), die auf Landeseben­e spielen. Insgesamt waren 334 Teilnehmer aus Vereinen und Verband aktiv in den zehn virtuellen Treffen mit dabei. In Bayern ist der Spielbetri­eb bekanntlic­h bis auf Weiteres ausgesetzt. Eine Wiederaufn­ahme erfolgt in jedem Fall erst mit einer mindestens 14-tägigen Ankündigun­gsfrist.

„Wir werden diese Phase jetzt intensiv nutzen, um gemeinsam mit den Klubs alle bereits weitgehend vorbereite­ten Szenarien – von der Wiederaufn­ahme über Play-off-Regelungen bis hin zum Abbruch – detaillier­t durchzuspi­elen und gezielt abzuwägen. Wichtig ist es für uns, dass wir alle an einem Strang ziehen und keine vorschnell­en Entscheidu­ngen treffen. Die Existenz-Sicherung

unserer Vereine muss bei allen Überlegung­en die tragende Rolle einnehmen. Aktuell sehen wir ja, wozu das führen kann, wenn wir beispielsw­eise nur die unterschie­dlichen Vorgehensw­eisen der Amateurfuß­ball-Verantwort­lichen in Belgien und England sehen“, sagt BFV-Präsident Koch. Der BFV setze bewusst auf eine möglichst breite Kommunikat­ion sowie einen transparen­ten Informatio­nsfluss. Mit Info-Webinaren sollen alle Entscheidu­ngsträger der rund 4600 bayerische­n Fußball-Vereine persönlich kontaktier­t werden und Informatio­nen zu den Herausford­erungen bekommen, die auf den bayerische­n Amateurfuß­ball unausweich­lich zukommen. Bis Anfang dieser Woche hatten die BFV-Funktionär­e bayernweit bereits 13 Online-Konferenze­n mit über 900 Teilnehmer­n abgehalten. Im Mittelpunk­t häuften sich vier Fragen. Ein Überblick:

● Sportliche Auswirkung­en bei Insolvenzf­ällen: Nach den noch gültigen Insolvenz-Regelungen der Verbände drohen den Vereinen, sollten sie ein Insolvenzv­erfahren beantragen müssen, etwaige Punktabzüg­e oder stehen unter Umständen direkt als Absteiger fest. Der BFV vertritt die klare Meinung, dass diese Regelungen in der aktuellen Lage ausgesetzt werden müssen und Insolvenze­n sich nicht auf den sportliche­n Bereich auswirken dürfen.

● Saisonende: Das ist aktuell verbindlic­h in jedem Jahr der 30. Juni.

An diesem Datum orientiere­n sich Vereinswec­hsel-Vorschrift­en, Meldefrist­en oder auch Anmeldunge­n zum Spielbetri­eb. Es ist jedem klar, dass sich das Saisonende in diesem Sommer möglicherw­eise anders darstellt. Der BFV wird seine Regeln hierzu ändern, sich öffnen und diese gegenüber den Vereinen maximal flexibel handhaben.

● Vertragssp­ieler (ohne Lizenz): Üblicherwe­ise laufen Vertragssp­ielerVertr­äge auch bis zum 30. Juni, also dem Ende eines Spieljahre­s. Aktuell gibt es keine Gewissheit, ob das Spieljahr zu diesem Zeitpunkt bereits beendet ist. Also wird der BFV mit allen Landesverb­änden und dem DFB abgestimmt vorgehen, um Spielordnu­ngs-Regelungen anzupassen, die zum einen ein Aussetzen der Zahlungen berücksich­tigen, damit die Vereine finanziell entlastet werden. Zum anderen gilt es, den Klubs zusätzlich noch spielrecht­stechnisch entgegenzu­kommen.

● Vereinswec­hsel nach sechs Monaten ohne Einsatz: Aktuell kann ein Spieler, der sechs Monate nicht zum Einsatz gekommen ist, den Verein ohne Zustimmung wechseln. Nachdem man sich in einer außergewöh­nlichen Lage befände, will der BFV seine Regeln jedoch auf die Bedürfniss­e anpassen, die den Vereinen entgegenko­mmen und nach Möglichkei­t dafür sorgen, dass die Rückrunde mit den Anfang März zur Verfügung stehenden Spielern beendet wird.

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