Wemding will die Fluten eindämmen
Die Bauarbeiten im südöstlichen Bereich der Stadt können jetzt so richtig starten. Für eine weitere Maßnahme beginnt die Planungsphase
Wemding In Wemding können jetzt die Bauarbeiten für einen verbesserten Abwasserkanal und damit eine geringere Überflutungsgefahr im südöstlichen Bereich der Stadt so richtig starten. Nachdem die Straßen Am Urnenfeld sowie Abschnitten der St.-Gundekar-Straße und der Hubertusstraße bereits aufgerissen worden waren, schauten Archäologen im Untergrund genauer nach. Ergebnis: Sie fanden keine Anhaltspunkte für frühgeschichtliche Hinterlassenschaften. Deshalb können nach Auskunft von Bürgermeister Martin Drexler nun die eigentlichen Kanalbauarbeiten losgehen.
Diese bilden heuer wohl das größte Projekt der Kommune. Weil auch noch Wasserleitungen und Fahrbahn erneuert werden, summieren sich die Kosten auf über zwei Millionen Euro.
Das Problem beim Kanal in Wemding ist bekanntlich, dass dieser bei Starkregen die Wassermassen teilweise nicht mehr fassen kann. Dies führte zuletzt im Sommer 2019 zu Überschwemmungen, verbunden mit zahlreichen Feuerwehreinsätzen und einer Menge Ärger für Hausbesitzer.
Die Maßnahme am Urnenfeld sowie in der St.-Gundekar-Straße und Hubertusstraße ist Teil eines Gesamtkonzepts, um die städtische Kanalisation zu ertüchtigen. Bereits verbessert ist die Situation im Bereich St.-Sebastian-Straße/Schützenring (Regenüberlaufbecken), in der Scheyringstraße und in der Sandfeldsiedlung, wo zuletzt in der Zechstraße ein gewaltiger Stauraumkanal entstand.
Die Investitionen können jedoch nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn weitere Engstellen im Kanalsystem beseitigt werden. In den kommenden Jahren soll die Flutgefahr auch im Schießstattweg, in der Ludwig-Thoma-Straße, am Kugelplatz, im Lommersheimer Weg und in der Altstadt verringert werden – mittels eines sogenannten Sammelkanals, der südlich am historischen Zentrum vorbeiführt.
Nach ersten Überlegungen könnte auf einer Länge von rund 650 Metern eine solche Rohrleitung entstehen. Der Ferienausschuss des Stadtrats hat nun einstimmig ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt. Die Fachleute sollen ein Konzept entwickeln, wo genau der Kanal verlaufen soll und wie er gestaltet wird.
Ein anderes Ingenieurbüro erhielt den Auftrag, einen Plan zu erarbeiten, wie ein weiteres StarkregenProblem in den Griff zu kriegen ist: Bei heftigen Niederschlägen südöstlich der Stadt im Bereich „Gerichtsholz“gelangen immer wieder Wassermassen aus dem Forst auf die Fahrbahn im Schützenring. Das Wasser soll künftig in der Nähe des Waldes versickert werden.