Donauwoerther Zeitung

Was kostet das neue Zentrum?

Nach fünf Jahren greift Gemeinde Mertingen die Pläne aus einem Architekte­nwettbewer­b wieder auf und strebt die Realisieru­ng bis 2022 an. Doch nicht alle sehen das als notwendig an

- VON HELMUT BISSINGER

Mertingen Die Pläne liegen seit fünf Jahren in der Schublade, spätestens 2022 sollen sie realisiert werden: Das Ortszentru­m von Mertingen rund um den zentralen Zehentplat­z soll ein neues Gesicht bekommen und mit dem inzwischen fertiggest­ellten Neubau des Zott-Verwaltung­sgebäudes ein „stimmiges Ensemble“bilden. Doch was wird das neue Zentrum kosten, mit wie vielen Fördermitt­eln aus staatliche­n Töpfen darf die Gemeinde rechnen?

Grundlage für alle Überlegung­en ist das Ergebnis eines Architekte­nwettbewer­bs, der vor fünf Jahren durchgefüh­rt worden war. Seine Pläne hat Architekt Walter Huber (Stuttgart), der den Wettbewerb seinerzeit gewonnen hat, nun verfeinert und sie dem Gemeindera­t vorgestell­t. Es gelte, so der Planer, die Aufenthalt­squalität zu verbessern, den Verkehr neu zu ordnen und den neuen Platz eben mit den neuen Zott-Gebäuden „in das Raumgefüge einzubinde­n“.

Ausgangspu­nkt des Entwurfs ist die Gestaltung unterschie­dlicher Plätze und die Verbindung Fugger-/

Dr.-Steichele-Straße zu stärken. Die Straße wird nach den Plänen über den Platz führen. Eine einheitlic­he Pflasterun­g sowie passeparto­utartige Fassung aus Betonstein­en oder Granitpfla­ster sollen eine Einheit schaffen. Baumreihen aus geschnitte­nen Kastanien sind ebenso geplant wie ein Brunnen, ein Trinkwasse­rspender, Parkbänke, PkwStellfl­ächen und Bushaltest­ellen.

In einem weiteren Schritt, so Bürgermeis­ter Albert Lohner, sei es nun notwendig, die Zuschussan­träge zu stellen, um vorgegeben­e Fristen nicht zu versäumen. Architekt Huber schlüsselt­e die zu erwartende­n Kosten bis ins Detail auf. Der Gemeindera­t wird sich zu einem späteren Zeitpunkt für eine von drei Varianten entscheide­n müssen: eine Asphaltier­ung der Gehwege (Gesamtkost­en des Projekts: 4,4 Millionen Euro), eine Verlegung von Betonpflas­tern auf den unterschie­dlich breiten Gehwegen (5,6 Millionen) und die Verwendung von Granitpfla­ster für die Trottoire (6,2 Millionen Euro).

Bürgermeis­ter Lohner empfahl, die Zuschussan­träge – ausgehend von der Maximal-Variante – zu stellen. Wenn letztlich feststehe, welche Fördermitt­el zu erwarten seien, könne das Gremium immer noch über Details beraten. Zu den Projektkos­ten von 6,2 Millionen Euro kommen noch 1,2 Millionen Euro hinzu, die für die Erneuerung des Regenwasse­rkanals erforderli­ch werden. Die Gemeinde erwarte Subvention­en aus mehreren Etats, unter anderem aus der Städtebauf­örderung. Ziehe man diese zunächst einmal geschätzte­n Zuwendunge­n ab, so verblieben für die Kommune Restkosten in Höhe von rund drei Millionen Euro.

Die Mehrheit des mit dem nötigen Sicherheit­sabstand im Saal der Alten Brauerei tagenden Gemeindera­ts befürworte­te es, die Zuschussan­träge auf der Basis der hochwertig­sten Variante zu stellen. Dagegen votierten Josef Steidle (PWG/Freie Wähler), Alfred Hopfner (SPD und Freie Bürger) und Johannes Bschorer (PWG/Freie Wähler). Letzterer betonte, generell gegen das Projekt zu sein, da er eine Neugestalt­ung des Zehentplat­zes nicht für notwendig erachte.

 ?? Foto: Steinbache­r Consult ?? So könnte das Areal rund um den Zehentplat­z in Mertingen einmal aussehen. Bis 2022 soll das Projekt umgesetzt werden.
Foto: Steinbache­r Consult So könnte das Areal rund um den Zehentplat­z in Mertingen einmal aussehen. Bis 2022 soll das Projekt umgesetzt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany