Politischer Wechsel in Donauwörth
In genau zwei Wochen übernimmt Jürgen Sorré das Donauwörther Rathaus. Wie er sich darauf vorbereitet und wer für welche Posten gehandelt wird
Donauwörth In zwei Wochen hat Jürgen Sorré seinen ersten Arbeitstag als Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Donauwörth. Doch schon längst laufen erste Vorbereitungen für die Übergabe und die neue Amtsperiode mit all den zu vergebenden Posten.
So hält man sich in Donauwörth wohl wieder an die übliche Praxis, dass die Einzelfraktion mit den meisten Sitzen – in diesem Fall die CSU mit acht – den Stellvertreter des Oberbürgermeisters stellt. Bürgermeister soll Josef Reichensberger werden, der in der kommenden Wahlperiode über die Liste der Union ins Gremium gewählt wurde. Auch die anderen Fraktionen können diese Wahl wohl gut mittragen. Reichensberger, der seit 1990 für die Jungen Bürger im Stadtrat saß, bringt viel Erfahrung mit. Er würde damit dem nicht mehr angetretenen Jörg Fischer (SPD) nachfolgen und in Abwesenheit des Oberbürgermeisters die Geschicke der Stadt lenken. Als Verwaltungsbeamter mit nahendem Ruhestand wäre das für den 61-Jährigen gut zu organisieren.
Den Posten des Zweiten Bürgermeisters stellt die Fraktion des Mannes, der in der Stichwahl unterlegen war. Michael Bosse wird sich dafür zur Wahl stellen, da Stefanie
Musaeus von der PWG ihr Amt nicht mehr weiterführen möchte. Ebenfalls als ausgemacht gilt, dass die Grünen – erstmals mit fünf Sitzen im Gremium – den Dritten Stellvertreter stellen. Das wird Albert Riedelsheimer übernehmen. Natürlich müssen diese Kandidaten in der konstituierenden Sitzung gewählt werden. Diese könnte in der zweiten Maiwoche stattfinden. Dann treffen sich die nun 30 Stadträte erstmals in großer Runde. Unter ihnen sind insgesamt elf neue Gesichter.
Sorré ist in die Terminfindung und ersten Absprachen eingebunden, wie er erzählt. Zugleich trifft er sich mit dem amtierenden Rathauschef Armin Neudert (CSU), erhält erste Einblick in die Organisationsstruktur des Rathauses. Tagsüber beschäftigen ihn aber noch sehr intensiv die Firmenkunden der Sparkasse Donauwörth – in den Krisenzeiten gibt es in seiner bisherigen Tätigkeit sehr viel zu tun und eine Übergabe muss ebenfalls vorbereitet werden.
Nach dem Arbeitstag in der Bank werden Telefonate in Sachen Kommunalpolitik geführt. Mit allen Fraktionen, so Sorré, habe er bereits gesprochen. Nicht alle hätten sich intern schon organisiert und ihre Sprecher festgelegt. Sobald dies der Fall sei, wolle man sich persönlich treffen. Allerdings sind wohl schon so manche Wunschlisten für Referatsposten und neu zu bildende Ausschüsse auf dem Tisch des neuen Oberbürgermeisters gelandet.
So erhoffen sich die Freien Wähler den Posten des Baureferenten und wünschen sich an sich eine Aufwertung dieser Referentenämter für besser Information. Die Grünen regen an, weitere Ausschüsse zu bilden, die sich mit Kultur, Sozialem (Integration, Familien, Kinder) und Umwelt beschäftigen. Bisher gibt es diese Arbeitsgremien für Bauprojekte und Finanzen sowie das Bürgerspital.