Donauwoerther Zeitung

Störche erwarten Nachwuchs

In etwa 46 Horsten im Landkreis Donau-Ries brüten momentan Storchenpa­are. Auch in Donauwörth kann es bald Junge geben. Die ersten Küken sind in Oettingen bereits geschlüpft

- VON SUSANNE KLÖPFER

Landkreis Die Brutzeit der Störche ist in vollem Gange: Seit Mitte März nisten etwa 45 Paare im Landkreis Donau-Ries. Einige Jungtiere werden in den kommenden Tagen erwartet. Den Anfang machten die Störche in Oettingen: An Ostern schlüpften dort fünf Küken.

In Donauwörth brüten aktuell zwei Storchenpa­are jeweils auf Heilig-Kreuz und auf dem Tanzhaus. Fünf Eier haben die Tiere auf dem Dach des ehemaligen Klosters Mitte März gelegt. Laut dem Donauwörth­er Storchenbe­auftragten Dr. Georg Schnizer könnten die Jungen bald schlüpfen.

Auf dem Tanzhaus wird seit Ende März genistet. Die Anzahl derdortige­n Eier sei laut Schnizer unklar, da der Horst nur schlecht einsehbar ist. Zudem teilt der Tierarzt unserer Zeitung mit, dass der blutende Storch, der Anfang des Jahres auf den Heilig-Kreuz-Wiesen in Donauwörth gesichtet wurde und spä

starb, nicht – wie zuerst vermutet – das beringte Männchen des Paares auf dem Kloster war. Aus Monheim berichtet Schnizer in diesem Jahr von einem zusätzlich­en Nistplatz, in dem es auch Eier gibt.

Die Storchenbe­auftragte im Ries, Heidi Källner, beobachtet­e auch in Wemding auf dem Kirchturm ein Gelege von vier Eiern. Und in Harburg sah sie ebenfalls Störche, die seit mehreren Jahren wieder auf dem Märker-Werk brüten.

Mit Störchen kommt aber nicht immer nur Freude, sondern auch Arbeit: In Staudheim hat das Weißstorch­enpaar überwinter­t und bei den Nesterneue­rungen auf dem Dach der St. Quirins Kirche viel Dreck verursacht. „Dieses Jahr haben die Störche das Nest zu schlecht gebaut. Die Dachrinne ist voll mit Nistmateri­al“, sagt Kirchenpfl­eger Helmut Kugelmann. Erst vergangene­s Jahr hatte die Feuerwehr mit der Drehleiter die Dachrinne der Kirche gesäubert. Doch wer Störche haben wolle, der müsste sich damit abfinden, meint Kugelmann und für ihn ist klar: „Wir wollen.“Die Störche auf einem Stadel im Dorf sind auch zurück und sitzen wieder in ihren Nestern.

In Mertingen fühlen sich die Klapperstö­rche anscheinen­d ebenso wieder wohl. Seit dem 28. März horstet ein Paar auf dem Dach des Haupthause­s der Alten Brauerei. „Vielleicht halten sich auch die Störche mit dem Brüten an die CoronaBesc­hränkungen“, meint der Pächter Franz Nosalski scherzhaft.

Das Ries ist ebenfalls wieder reichlich gesegnet mit Störchen: In 15 Ortschafte­n werde gebrütet, berichtet Heidi Källner. In 13 davon habe sie jeweils Weißstörch­e aufgezeich­net, die bereits auf ihren Eiern sitzen. In Nördlingen gibt es seit dem vorigem Jahr sogar zwei Nistplätze. Hinzugekom­men ist der Horst auf einem stillgeleg­tem Kamin eines Privathaus­es in der Nürnberger Straße. Schon 2019 brütete eine Storchenda­me dort und auch dieses Jahr wird dort wieder Nachter wuchs erwartet. „Das Traditions­nest auf dem Brot- und Tanzhaus ist natürlich auch wieder belegt“, fügt die Nördlinger­in hinzu.

Die meisten brütenden Störche zählt Källner erneut in Oettingen: In 23 Horsten in der Stadt wird genistet. Källner erklärt sich diese hohe Anzahl an Vögeln so: „Es gibt in Oettingen viele hohe Gebäude, auf denen Störche sich gerne niederlass­en. Und durch die Nähe zur Wörnitz kommen sie schnell an Futter.“

Die Beringung der Jungtiere, die zur Dokumentat­ion und Nachverfol­gung der Störche im Alter von drei bis sechs Wochen gemacht werden soll, ist für Källner noch unsicher. Dafür fahren ein Feuerwehrm­ann und ein Beringer mit der Drehleiter auf die Dächer. Die aktuellen Abstandsre­gelungen wegen Covid-19 sieht sie dabei nicht erfüllt. Doch nur in einem bestimmten Älter verfallen die Jungstörch­e noch in die sogenannte Akinese, eine Art Schockstar­re, sodass die Tiere gefahrlos beringt werden können.

 ?? Fotos: Georg Schnizer, Anton Färber, Heidi Källner ?? Die Störche auf Heilig-Kreuz in Donauwörth (links) sind seit Mitte März fleißig am Brüten. In Mertingen wurden auch schon Störche gesichtet, die schützend auf ihren Eiern saßen (oben rechts). In Oettingen schlüpften die ersten fünf Küken, bis auf ein Ei, das sich wohl noch etwas Zeit lässt.
Fotos: Georg Schnizer, Anton Färber, Heidi Källner Die Störche auf Heilig-Kreuz in Donauwörth (links) sind seit Mitte März fleißig am Brüten. In Mertingen wurden auch schon Störche gesichtet, die schützend auf ihren Eiern saßen (oben rechts). In Oettingen schlüpften die ersten fünf Küken, bis auf ein Ei, das sich wohl noch etwas Zeit lässt.
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