Donauwoerther Zeitung

Sehnsucht nach Sonne und Süden

In Frankreich denkt man schon wieder darüber nach, ob trotz Corona-Krise im Sommer Urlaub möglich sein könnte. Und die Türkei will All-inclusive und offene Buffets abschaffen

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te Bulut Bagci, der türkische Direktor des Tourismusf­orschungs-Instituts World Tourism Forum. Bis zu 2000 Menschen speisten bisher in den großen All-inclusive-Hotels an der türkischen Riviera von einem Buffet. Schon weil das Abstandhal­ten da nicht möglich sei, müssten Urlauber künftig auf die riesigen Buffets mit dutzenden verschiede­nen Suppen, Salaten, Hauptspeis­en und Süßigkeite­n verzichten.

Über fertige Frühstücks­teller und Picknick-Pakete denken manche Hoteliers derzeit nach, andere plädieren für À-la-carte-Bestellung­en. Denkbar sei auch, die Mahlzeiten in den Restaurant­s in den Festpreis einzustell­en und damit auch ohne Buffets all-inclusive zu bleiben, schlägt Bagci vor. Um die Buffets sei es jedenfalls nicht schade, findet der Tourismus-Experte: Sie seien „eine gewaltige Lebensmitt­elVerschwe­ndung“.

Das Tourismusm­inisterium arbeitet an einem Zertifizie­rungssyseb­enso tem für Hotels, mit dem Hygienemaß­nahmen wie Desinfekti­on, Luftfilter und Personalsc­hulungen bescheinig­t werden sollen. Touristen-Busse sollen regelmäßig sterilisie­rt, Flughäfen, Museen und Ausgrabung­sstätten mit Markierung­en zum Abstandhal­ten versehen werden. Von den Urlaubern selbst sollen Gesundheit­sbescheini­gungen verlangt werden, sobald es dafür einen internatio­nalen Standard gibt.

Hotels und Pensionen sollen nur die Hälfte ihrer Zimmer belegen dürfen, um Gedränge zu vermeiden. An den Stränden wird die Zahl der Liegestühl­e halbiert, um den Abstand zwischen Badegästen zu verdoppeln. Das Gleiche gilt für Tische und Stühle in Restaurant­s und Cafés. Das alles werde seinen Preis haben, warnte Firuz Baglikaya, der Vorsitzend­e des Verbandes der türkischen Reiseagent­uren: „Wenn Hotels nur halb ausgelaste­t sind, werden ihre Preise natürlich höher liegen als zuvor.“

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Foto: Emrah Gurel, dpa Ähnlich sieht es in Istanbul aus: Besuch scheint die Ortaköy-Moschee derzeit nur von Tauben zu bekommen.

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