ADFC fordert autofreie Zonen
Der Radklub will mehr Platz fürs Rad durchsetzen
Landkreis Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC), Kreisverband Donau-Ries, fordert autofreie Zonen und eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde innerorts als Sofortmaßnahme in der Corona-Krise. Nur so sei die Einhaltung des geforderten Mindestabstands von 1,5 Metern im Fuß- und Radverkehr sichergestellt.
Zudem würden durch diese Maßnahmen schwere Verkehrsunfälle vermieden und so die Krankenhäuser entlastet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des regionalen Fahrradklubs. Ein weiterer, positiver Nebeneffekt: Der Schadstoffausstoß würde weiter reduziert werden, was die Atemwege entlasten würde.
Kerstin Schreyer, bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr hat dazu aufgerufen, in der Corona-Krise verstärkt das Rad zu nutzen, erinnert Udo Niemeyer vom ADFC Kreisverband Donau-Ries. „Wie der aktuell erforderliche Mindestabstand auf Fußgänger- und Radwegen eingehalten werden soll, die oft schmaler sind als 1,5 Meter, bleibt jedoch unklar. Aus diesem Grund fordern wir die Städte im Landkreis DonauRies auf, autofreie Zonen und temporäre Fahrradspuren einzurichten.“So hätten alle Verkehrsteilnehmer
die Möglichkeit, den derzeit erforderlichen Mindestabstand einzuhalten. Bei der Einrichtung autofreier Zonen müssten es selbstverständlich Ausnahmen für den öffentlichen Personennahverkehr, Einsatzkräfte, Müllabfuhr, Handwerker, Taxis sowie für notwendige Privatfahrten von Anwohnern oder zur Arbeit geben.
Niemeyer macht klar: In Wien wurden ausgewählte Straßen für Fuß- und Radverkehr geöffnet. In Deutschland hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg innerhalb kürzester Zeit temporäre Fahrradwege auf mehrspurigen Straßen eingerichtet. Und er ergänzt: „Aus unserer Sicht wäre es zudem angebracht, die Höchstgeschwindigkeit innerorts mit sofortiger Wirkung auf 30 Kilometer pro Stunde zu begrenzen. Das würde die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer zusätzlich erhöhen und so zu einer Entlastung der Krankenhäuser beitragen, ist sich Niemeyer sicher.
Zudem ließe sich die Belastung der Luft mit Feinstaub und Stickoxiden auf diese Weise weiter reduzieren, was die Atemwege entlastet und die Menschen gesünder hält.