Donauwoerther Zeitung

Der untypische April

Sehr viele Stunden Sonnensche­in hatte der sonst eher wechselhaf­te Monat parat

- VON WERNER NEUDECK

Donauwörth Der April präsentier­te sich als überaus warmer und sonniger Bilderbuch-Frühlingsm­onat bei einem enormen Defizit an Niederschl­ag.

Der Monat startete in den ersten Tagen zwar mit Nachtfrost, dafür aber mit ganztägige­m Sonnensche­in. Nur die niedrigen Tagestempe­raturen trübten das Bild. Doch ab dem 5. April ging es dank eines kräftigen Hochs über Osteuropa täglich bergauf, und am 7. April erreichte das Thermomete­r 23 Grad, der Frühling war voll angekommen. Diese hocherfreu­liche Wetterlage erreichte am Ostersonnt­ag mit 23,9 Grad ihren ersten Höhepunkt.

So erlebten wir ein völlig apriluntyp­isches Wetter mit täglichem Sonnensche­in und keinerlei Niederschl­ag. Damit wurde die Serie der zu warmen Monate dieses Jahres fortgesetz­t, und der Monat erwies sich als dritt-wärmster April seit 1983.

Einen erhebliche­n Temperatur­sturz von 23 Grad auf nur 8 Grad verursacht­e allerdings am 14. April Kaltluft aus dem Norden, die sogar zu zwei Tagen mit Nachtfrost führte. Doch drei Tage später war der Spuk vorbei, und wir erzielten den ersten Sommertag des Jahres. Da ließ ein Gewitter am 18. April dann nicht auf sich warten, verbunden mit dem ersten kräftigen Regenschau­er des Monats. Das war aber nur ein Tropfen auf dem heißen

Stein, denn unser „Sonnen-Hoch“führte zu Sonnensche­in, wobei heftiger Wind die Böden austrockne­te.

Damit drängte sich das Thema Trockenhei­t nach zweimonati­ger Pause wieder auf die Tagesordnu­ng. Bereits seit dem 30. März war kein Tropfen Niederschl­ag gefallen, und das dauerte bis zum 18. April an. Somit erlebten wir mit über 19 Tagen die im bisherigen Jahresverl­auf längste Trockenper­iode. Wenig verwunderl­ich, dass die Waldbrandg­efahr hohe Werte erreichte, und sowohl die Landwirte als auch der Wald Probleme bekamen. Unerreicht bleibt trotzdem der April 2007, in dem nur 1,6 Liter pro Quadratmet­er Regen fielen.

Sinkender Luftdruck in der letzten Woche des Monats kündigte einen Wetterwech­sel an, und am 28. April kam es endlich zum ersehnten Regen, wenn auch in überschaub­arer Menge. Hervorgeho­ben werden muss das Thema „Sonnensche­in“. Wir waren zwar von der Rekord-Sonnensche­inzeit des April 2007 mit seinen 325 Stunden weit entfernt, doch es wurden erstaunlic­he Werte erreicht. 17 Tage mit zehn bis zwölf Stunden Sonnensche­in sind im April ungewöhnli­ch, genau wie das Endergebni­s von 272 Sonnenstun­den (normal 160).

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