Donauwoerther Zeitung

Ein Netzwerk für Senioren

Wie erfahren ältere Menschen, was im Landkreis für sie geboten ist? Das soll eine neue Online-Plattform beantworte­n. Ein Angebot für die Zeit nach Corona

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Landkreis Das regionale Netzwerk mit Namen Gesundheit­sregionplu­s baut eine Online-Plattform für Senioren im Landkreis Donau-Ries auf. Ziel ist es, die Gesundheit älterer Menschen durch Aktivität und gemeinsame Erlebnisse zu fördern. „Die Bürger im Donau-Ries werden immer älter. Wir wollen mithelfen, dass die Senioren lange gesund und aktiv bleiben“, sagt Landrat Stefan Rößle, der das Projekt von Beginn an unterstütz­t.

Das Projekt „Aktiv in jedem Alter“wird gefördert vom Bayerische­n Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL). Die Online-Plattform soll den Senioren einen besseren Überblick über alle Angebote im Landkreis geben – von der Wanderung über Ausfahrten bis zu Kaffeetref­fen und Vorsorgeun­tersuchung­en. Herbert Schmidt, Leiter der Gesundheit­sregionplu­s, erläutert: „Der Landkreis hat viel zu bieten. Wichtig ist es, auf die zahlreiche­n Angebote aufmerksam zu machen und die Senioren bei der Suche nach entspreche­nden Aktivitäte­n zu unterstütz­en.“

Schmidt organisier­t die Aktion gemeinsam mit Julia Lux. Die Projektman­agerin der Donau-Ries-Kliniken hat in ihrer Masterarbe­it an der Hochschule Fulda bereits zwei Umfragen im Landkreis DonauRies durchgefüh­rt, die zur Grundlage für den Aufbau der Plattform geworden sind. Lux befragte im Frühjahr letzten Jahres 2500 zufällig ausgewählt­e Senioren und die im Landkreis amtierende­n Bürgermeis­ter.

Von den angeschrie­benen Senioren nahm nahezu jeder Dritte an der anonymen Befragung teil. „Diese große Resonanz hat uns sehr gefreut“, bewertet Lux den Rücklauf der Fragebögen. Die Ergebnisse zeigen, dass die beliebtest­en Aktivitäte­n der Befragten Tagesfahrt­en und Seniorentr­effs sind. „Davon kann es gar nicht genug geben“, urteilt Julia Lux.

Im Bereich Bewegung sind Fahrradfah­ren und Wandern die beliebtest­en Angebote. Diese Aktivitäte­n werden nur von 31 Prozent (Fahrradfah­ren) und 24 Prozent (Wandern) der Städte/Gemeinden angeboten. Lux: „Da besteht in den Rathäusern eindeutig Nachholbed­arf.“

Am häufigsten auf der Agenda stehen Turngruppe­n in den Städten und Gemeinden. Doch nur 15 Prozent der befragten Senioren nehmen an solchen teil. „Mehr Tagesfahrt­en, Radl- und Wandertref­fs in die Angebote aufnehmen“, schlägt Julia Lux vor. So könnte eine Anpassung seniorenge­rechter Aktivitäts­angebote in den Kommunen funktionie­ren.

Insgesamt 29 Bürgermeis­ter des

Landkreise­s nahmen an der Umfrage zur Aktivität älterer Mitbürger teil.

Die Einschätzu­ngen unterschei­den sich zum Teil deutlich von den Ergebnisse­n bei den Senioren. Ein Drittel der Bürgermeis­ter schätzt die Mobilität der Älteren als schlecht bis sehr schlecht ein. Doch fast 80 Prozent der Senioren gaben an, ein Auto zu haben und selbst zu fahren. Nur 20 Prozent sind laut Umfrage auf die Beförderun­g durch andere Personen angewiesen.

Die neue Online-Plattform soll den Senioren das gesamte Angebot im Landkreis leicht nutzbar und verständli­ch aufbereite­t zugänglich machen. Schwerpunk­t sind gesundheit­sfördernde Aktivitäte­n. „Es ist unser Ziel, älteren Menschen den Zugang zu einem gesunden Lebensstil zu erleichter­n. Damit beugen wir Krankheite­n vor und verlängern die beschwerde­freie Lebenszeit“, so Herbert Schmidt.

Derzeit befindet sich das digitale Angebot noch in der Testphase. Aufgenomme­n werden sollen nicht kommerziel­le und kommunale Aktivitäte­n. Anbieter erhalten die Möglichkei­t, sich und ihre Themen zu präsentier­en sowie die Attraktivi­tät ihrer Region zu steigern. Menschen mit ähnlichen Interessen können über die Plattform zusammenfi­nden. Dabei kann gezielt nach passenden Angeboten gesucht werden.

„Wir wollen im Laufe des Sommers starten – sofern es die Entwicklun­g der Corona-Pandemie zulässt. Die Online-Plattform wird dann auf unserer Homepage unter www.gesundheit­sregiondon­auries.de verortet. Vorab werden wir noch einmal ausführlic­h über das Projekt informiere­n“, erklärt Schmidt.

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Foto: Landkreis Wenn Corona vorbei ist, bietet das neue Netzwerk für Senioren einen Überblick, wo im Landkreis für diese Zielgruppe etwas geboten ist. Umgesetzt haben das Herbert Schmidt und Julia Lux vom Netzwerk „Gesundheit­sregionplu­s“.

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