Oberndorf investiert wie noch nie
Die Lechgemeinde gibt Geld für Kinderbetreuung und Infrastruktur aus. Dafür werden Schulden gemacht
Oberndorf Große Investitionen kennzeichnen den Haushalt der Lechgemeinde Oberndorf in diesem Jahr. Erstellte die Kommune bereits im Vorjahr einen Rekordetat, so übersteigen die Ansätze für 2020 sogar noch diese Werte. Sowohl der Verwaltungshaushalt (4,68 Millionen Euro) wie auch der Vermögensetat (10,51 Millionen Euro) liegen noch einmal darüber. „Es wird ein Jahr der Großmaßnahmen“, sagt Bürgermeister Hubert Eberle, dem es wichtig war, seinem Nachfolger eine Richtschnur an die Hand zu geben.
Allein 1,68 Millionen Euro erhält die Gemeinde aus der Beteiligung der Einkommensteuer, muss aber andererseits 1,23 Millionen Euro Kreisumlage lockermachen. Die Gewerbesteuer hat der Kämmerer vorsichtig angesetzt, wie es heißt, um die Auswirkungen der CoronaKrise abzufedern.
Im Vermögenshaushalt findet sich eine lange Liste mit Investitionen: vom Aufzug am Rathaus für Barrierefreiheit (70000 Euro) über den Neubau des Kinderbetreuungszentrums (2,9 Millionen Euro) bis hin zum Ausbau eines weiteren Abschnitts im Baugebiet „Westlich Pater-Frey-Ring“(1,2 Millionen Euro). Ein großer Brocken ist für den weiteren Ausbau der Kläranlage vorgesehen: Drei Millionen Euro werden dafür in diesem Jahr fällig. Die Baumaßnahme läuft seit geraumer Zeit auf vollen Touren und soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Für die Projekte gibt es aber auch Einnahmen: eine Investitionszuweisung beispielsweise für den Bau des Kindergartens (750000 Euro), Kanalherstellungsbeiträge (1,07 Millionen Euro) oder eine Investitionszuweisung für die Gehwege an der Dorfstraße (275 000). Für die Sanierung des Vereinsheims in Eggelstetten wurden im Haushalt 526000 Euro angesetzt, für die Erneuerungen der Wasserleitungen an der Turnhalle 199 000 Euro.
Um den Haushalt auszugleichen, muss die Gemeinde 577000 Euro aus den Rücklagen entnehmen, sich aber gleichzeitig um 6,7 Millionen Euro verschulden. Ein entsprechender Kredit soll aufgenommen werden. Spannend ist ein Blick auf die
Liste der für die nächsten Jahre geplanten Investitionen. Für die Schulsanierung oder auch den Neubau des Komplexes in Bäumenheim (als Projekt des Schulverbandes) werden demnach knapp 600 000 Euro fällig, für die Außenanlagen im Kinderbetreuungszentrum rund 810 000 Euro, für die Tiefbaumaßnahmen der Ortsverbindungsstraße Flein rund 750 000 Euro. Der Breitbandausbau wird wohl 728 000 Euro verschlingen, die Renovierung des für Veranstaltungen wichtigen Saals im Gasthaus Krone ist mit einer Million Euro angesetzt.