Donauwoerther Zeitung

Sozialstat­ion: Leiterin gibt Entwarnung

Viele Pflegebedü­rftige unterbrech­en Versorgung wegen Furcht vor Coronaviru­s

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Harburg Der Corona-Ausbruch in den Einrichtun­gen der Diakonie in Harburg hatte in den vergangene­n Wochen auch massive Auswirkung­en auf die Sozialstat­ion. Diese betreut ambulant rund 120 Klienten im Bereich der Stadt Harburg und in umliegende­n Kommunen. Offenbar fürchtete ein Teil dieser Pflegebedü­rftigen beziehungs­weise Angehörige, sich bei infizierte­n Pflegekräf­ten anzustecke­n. Deshalb wollten rund 40 Klienten vorerst nicht mehr versorgt werden.

Die Situation sei „nach wie vor sehr belastend“, berichtet Pflegedien­stleiterin

Santina Beck im Gespräch mit unserer Zeitung. Mitarbeite­rinnen müssten sich auch Vorwürfe und bohrende Fragen anhören – etwa, wie es möglich sei, dass sich Bewohner des Pflegeheim­s in Harburg ansteckten, und ob es möglicherw­eise an Hygiene mangele.

Dazu stellt Santina Beck klar: „Das sind getrennte Bereiche.“Bei der Sozialstat­ion seien zwar vier der 30 Mitarbeite­rinnen an Covid-19 erkrankt gewesen, aber niemand wisse, wo und wie sich die Frauen das Virus einfingen. Die Pflegedien­stleiterin betont, dass die Beschäftig­ten

des ambulanten Dienstes in Harburg seit Mitte März nur noch mit Mundschutz unterwegs seien: „Wir waren eine der ersten Stationen im Donau-Ries-Kreis, die mit Masken fuhren.“Es sei kein einziger der 120 Klienten durch die Mitarbeite­rinnen angesteckt worden.

Nachdem die Infektione­n bei den Diakonie-Beschäftig­ten bekannt geworden seien, habe man umgehend Masken an die Klienten ausgeteilt – zum gegenseiti­gen Schutz: „Damit sind wir sehr gut gefahren.“Aktuell seien alle Sozialstat­ion-Beschäftig­ten negativ auf Corona getestet:

„Wir können die Klienten besten Gewissens wieder aufnehmen.“Mittlerwei­le habe die Diakonie Harburg auch ein paar Neukunden gewonnen. Im Übrigen achteten die Mitarbeite­rinnen genau auf den Gesundheit­szustand der Klienten: „Wir sind äußerst vorsichtig, wenn ein Patient Symptome zeigt.“Es werde darüber genau Buch geführt.

Nach und nach riefen auch wieder Klienten an, welche die Versorgung unterbroch­en haben. Die Tatsache, dass zwischenze­itlich nur noch etwa 80 Personen zu betreuen waren, bedeute auch Umsatzeinb­ußen.

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