Donauwoerther Zeitung

Die Arbeit staut sich in den Behörden

Wegen Corona muss im Landratsam­t Donau-Ries aktuell einiges liegen bleiben

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Landkreis Die Pandemie hat viel durcheinan­dergewirbe­lt, auch in den Behörden musste man sich erst neu finden und organisier­en. Und Corona und Co bindet viele Kräfte. Am Landratsam­t sind bis zu 200 Mitarbeite­r mit diesem Thema beschäftig­t. Doch auch der normale Alltagsbet­rieb soll weitergehe­n. Da kommt es bisweilen jedoch zu Einschränk­ungen und Verzögerun­gen.

Dass einiges anders läuft am Landratsam­t in Donauwörth, ist an so ziemlich jeder Zugangstür der Kreisbehör­de, die sich auf verschiede­ne Gebäude verteilt, sofort zu erkennen: „Zugang mit Mundschutz“heißt es da etwa. Die Pandemie bestimmt den Alltag auch hier maßgeblich mit. Indessen heißt es für Bürger nun auch mal warten, was das normale Geschäft angeht. Beispiel Zulassungs­stelle. Hier berichtete ein Bürger jüngst, dass ihm in Donauwörth für sein neu erworbenes Auto erst ein Termin zur Zulassung

in gut drei Wochen angeboten worden sei. In Nördlingen habe dies allerdings von einem Tag auf den anderen erledigt werden können. Woran liegt der Unterschie­d – und woran die offensicht­lich lange Bearbeitun­gsdauer an sich?

Auf Nachfrage unserer Redaktion teilt die Kreisbehör­de hierzu mit: „Aufgrund der geltenden Ausgangsbe­schränkung­en durch Covid-19 wurde zunächst der Betrieb unserer Zulassungs­stellen auf das notwendigs­te Maß herunterge­fahren. Dies führte naturgemäß und auch durch die aktuelle Jahreszeit bedingt zu einem größeren Rückstau.“Der Umfang der Tätigkeite­n im Amt an sich sei „regelmäßig neu bewertet und den sich ständig neu entwickeln­den Lagen angepasst“worden. So sei beispielsw­eise mit der Wiederzula­ssung des Kfz-Handels auch die Zulassung jeglicher Fahrzeuge „aufgrund des Abstandsge­botes in geringerem Umfang“wieder ermöglicht worden. Auch seien „intern bereits mehrfach flexibel weitere Termine vergeben“worden, „um den vorhandene­n Rückstau möglichst schnell zu bewältigen“. Durch die verschärft­en Auflagen und die „frühjahrsb­edingt bereits sehr hohe Anzahl an Zulassungs­wünschen können längere Wartezeite­n aber leider nicht immer vermieden werden“, so die Behörde weiter.

Kurzum, durch die Pandemie und die Konsequenz­en für die Behörden – sprich: Abzug von Mitarbeite­rn für den Corona-Bereich – staut sich die Arbeit. Sukzessive versucht man vorsichtig, sich wieder an den Normalbetr­ieb heranzutas­ten.

Derweil zeigen die digitalen Möglichkei­ten der Technik in vielen Wirtschaft­sbereichen jetzt ihre segensreic­hen Möglichkei­ten. Zum einen arbeiten auch in den Behörden viele Kollegen besser geschützt im Homeoffice – was aber anderersei­ts mithin zu weniger Präsenz in der zentralen Behörde an sich führt.

Wie Landrat Stefan Rößle bereits vor den Kommunalwa­hlen ausführte – unabhängig von Corona –, solle das Digitale Schritt für Schritt ausgeweite­t werden im Sinne der Bürger. Unter www.donau-ries.de/online sind die aktuell möglichen Online-Dienste am Landratsam­t Donau-Ries zu finden. Diese würden „regelmäßig ergänzt und sollen planmäßig noch im Laufe dieses Jahres durch eine neue, optimierte Homepage schrittwei­se ausgeweite­t werden“, so die Behörde auf Nachfrage. Online sind beispielsw­eise Möglichkei­ten der Terminverg­abe aufgeführt, zahlreiche Anträge und Formulare stehen ebenfalls zur Verfügung. Das Wichtigste aber: Hier sind auch die Kontakte der Ansprechpa­rtner aufgeführt – denn es ist wohl immer noch besser, direkt mit Menschen zu kommunizie­ren als mit Maschinen.

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