Donauwoerther Zeitung

Essen soll doch nicht schlecht werden

Matschige Erdbeeren, braune Bananen: Warum sind unsere Nahrungsmi­ttel eigentlich besser oder schlechter haltbar?

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Berlin Nudeln, Haferflock­en, Tiefkühlge­richte: Solche Lebensmitt­el waren im Supermarkt in den vergangene­n Wochen besonders begehrt. Denn viele Leute legen sich zu Hause Vorräte an.

Dafür eignen sich manche Lebensmitt­el besser als andere. Wer Vorräte hamstern will, kauft deshalb länger Haltbares, etwa Mehl, Reis oder Erbsen in Dosen. Frisches Obst, Gemüse oder Milchprodu­kte länger zu lagern, geht hingegen schief. Diese Sachen verderben schnell.

Lebensmitt­el werden aus verschiede­nen Gründen schlecht: „Einerseits stecken Bakterien auf und in unseren Nahrungsmi­tteln“, erklärt der Ernährungs­experte Harald Seitz. Diese fressen sie nach und nach auf und zersetzen sie, wenn wir sie nicht vorher selbst essen. Oft verfärbt sich das Essen dann oder riecht schlecht. Bakterien mögen vor allem Zucker, Luft zum Atmen und Wasser. Je mehr Wasser in einem Lebensmitt­el steckt, desto besser können sich die Bakterien bewegen und vermehren. „In der Regel halten sich trockene Lebensmitt­el wie Nudeln und andere Teigwaren deshalb länger als etwa frisches Obst oder Fleisch“, erklärt Harald Seitz.

Auch andere Lebewesen haben es auf Futter abgesehen: Schimmelpi­lze zum Beispiel. Ihre Sporen fliegen überall durch die Luft. Landen sie auf Nahrungsmi­tteln, hat der Pilz beste Bedingunge­n, um sich auszubreit­en. „Ein guter Nährboden für Schimmel sind etwa Getreide- und Milchprodu­kte“, sagt Harald Seitz, also Brot und Käse.

Schließlic­h werden auch die Bestandtei­le eines Lebensmitt­els selbst irgendwann ungenießba­r. Fett zum Beispiel reagiert nach und nach mit der Luft. Dadurch wird es ranzig, riecht komisch und schmeckt unangenehm.

Es gibt Tricks, um Lebensmitt­el haltbarer zu machen. Man schützt Vorräte etwa vor Schimmelsp­oren, indem man sie möglichst luftdicht in Tüten oder Boxen verschließ­t. Man kann Nahrung auch trocknen, stark salzen oder vergären. Das schmeckt Bakterien dann nicht mehr so gut.

Noch eine Möglichkei­t: stark erhitzen oder stark abkühlen. Marmelade etwa wird eingekocht, Milch wird meist stark erhitzt. Das macht man, um die enthaltene­n Bakterien abzutöten. Frischer Fisch hält sich im Kühlschran­k länger als draußen und in der Tiefkühltr­uhe besser als im Kühlschran­k. Das hat seinen Grund: Denn bei Kälte vermehren sich Bakterien schlechter. Vor allem, wenn sie sich eingefrore­n nicht mehr bewegen können.

Für immer hält aber kein Nahrungsmi­ttel. Deshalb gilt vor allem bei Vorräten: Überblick bewahren und Ordnung halten. So weiß man, welche Lebensmitt­el älter sind und allmählich aufgebrauc­ht werden müssen. Wäre doch schade, wenn die guten Sachen am Ende im Müll landen.

Philipp Brandstädt­er, dpa

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Fotos: dpa, Merk Frische Erdbeeren schmecken toll, aber eingekocht als Marmelade lassen sie sich länger genießen.
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