„Ich bin überaus stolz“
Was in normalen Zeiten wunderbar funktioniert, das wird in der Corona-Krise plötzlich zum Problem. Mein Team von Ehrenamtlichen des Kriseninterventionsdienstes des Bayerischen Roten Kreuzes und ich gehen im Unterallgäu seit langem mit den Kollegen von der kirchlichen Notfallseelsorge in den Einsatz.
Diese Zusammenarbeit fand in der Corona-Krise ein jähes Ende. Aus dem Stand heraus mit kleiner Mannschaft die Psychosoziale Notfallversorgung – so wird die Arbeit der Krisenintervention bezeichnet – für die ganze Region aufrechtzuerhalten, das hat uns alle ganz schön gefordert. Ich bin aber gerade deshalb auch überaus stolz auf meine Gruppe, die unvorbereitet innerhalb der vergangenen vier Wochen 20 Einsätze in 90 Einsatzstunden leistete. Das heißt, dass 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche, rund um die Uhr ein bis zwei Helfer Bereitschaftsdienst übernahmen.
Auch das ist Corona-Krise. Kinder, die zu Augenzeugen von Gewalt werden, Familien und Kollegen von tödlichen Arbeits- und Verkehrsunfällen, sie alle brauchen persönliche Betreuung; das lässt sich nicht am Telefon erledigen.
Rolf Mauer, 62, Westerheim
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