Donauwoerther Zeitung

Neustart: Dritte Liga bleibt gespalten

Die einen wollen spielen, die anderen nicht und die Dritten noch einmal abstimmen

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Leipzig Kein Go der Politik, Kritik an neutralen Spielorten, Vorwürfe an den DFB und ein neuer Abstimmung­santrag: Die 3. Liga bleibt auch nach dem Signal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs am 26. Mai tief gespalten. „Ich habe eine neue Abstimmung beantragt. Ich sehe es nicht ein, dass der DFB die Saison auf Basis eines veralteten Meinungsbi­ldes, aber unter neuen Rahmenbedi­ngungen, Stichwort neutraler Spielort, fortsetzen will“, sagte Geschäftsf­ührer Markus Kompp von Waldhof Mannheim. Angesichts des neuen Rahmenterm­inplans, der vorsieht, elf Spieltage mit fünf englischen Wochen zu absolviere­n, schlägt die SG Sonnenhof Großaspach Alarm. Einige Klubs seien bereits seit Wochen im kontaktlos­en Training, die Entscheidu­ngen der Behörden regional unterschie­dlich. Das zeige, „dass ein fairer Wettbewerb schon jetzt nicht mehr möglich ist“, heißt es.

Bei der letzten Abstimmung hatte sich der Klub enthalten. Auch der wirtschaft­liche Aspekt spielt für viele Klubs eine große Rolle in der Diskussion. „Ein einwöchige­s Quarantäne-Trainingsl­ager, ein eigener Mannschaft­koch, mehrere Mannschaft­sbusse oder zusätzlich­e Kabinen und Sanitärräu­me erscheinen für die durch die Coronapand­emie ohnehin finanziell angeschlag­enen Vereine nicht vertretbar“, sagte Malte Metzelder, Geschäftsf­ührer Sport beim SC Preußen Münster. Diese Meinung vertreten auch die ostdeutsch­en Traditions­vereine. Sie plädieren weiterhin für einen Abbruch. „Aus unserer Sicht ist eine Fortsetzun­g im Moment aus vielen Gründen einfach nicht möglich“, erklärte Zwickaus Sportdirek­tor Toni Wachsmuth.

Der 1. FC Magdeburg drängt ebenfalls auf einen Abbruch. „Der DFB macht viel Druck, will die Saison zu finanziell­en Lasten vieler Vereine unbedingt fortsetzen. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass das der falsche Weg ist und dass die Drittliga-Saison abgebroche­n werden sollte – aus gesundheit­lichen und wirtschaft­lichen Gründen“, sagte Geschäftsf­ührer Mario Kallnik. Klar für die Fortsetzun­g der Saison sind die bayerische­n Vereine. „Wir freuen uns, dass es wieder halbwegs zur Normalität geht“, sagte der Vorstandsv­orsitzende Daniel Sauer von den Würzburger Kickers. Auch der SV Meppen begrüßt die Entscheidu­ng zur Fortsetzun­g. „Wir hoffen, dass sich jetzt alle Klubs an diese Mehrheitse­ntscheidun­g halten“, sagte Geschäftsf­ührer Ronny Maul.

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