Donauwoerther Zeitung

Wo Google Maps reicht – und wo nicht

Auf fast jedem neu gekauften Smartphone findet sich schon ab Werk eine Karten- und Navi-App. Doch es gibt auch viele andere Lösungen. Und oft lohnt es sich durchaus, beim Thema Navigation nach links und rechts zu schauen

- F. Hoberg, dpa

Mit einem Fingertipp liegt die gewünschte Adresse im Suchfeld. Ein weiterer, und der Weg wird angezeigt, Alternativ­routen werden angeboten und die Fahrtzeit wird berechnet. Navigation­s-Apps sind praktisch und auch auf nahezu jedem Smartphone vorinstall­iert. Doch neben Google Maps für Android-Geräte und Apple Karten für iPhones gibt es noch viele weitere Produkte – darunter durchaus empfehlens­werte Alternativ­en.

Nicht nur, aber besonders für Autofahrer lohnen sich die NaviApps auf dem Smartphone. Vor allem, wenn sie kein fest installier­tes oder tragbares Navigation­sgerät im Fahrzeug haben.

Nathalie Teer vom IT-Verband Bitkom sieht in der Aktualität der Anwendunge­n einen großen Vorteil: Wenn das Kartenmate­rial im Auto-Navi veraltet sei, könne sich eine App fürs Smartphone lohnen.

Allerdings dürften sich aus Expertensi­cht die wenigsten eine weitere Navi-App auf ihr Smartphone laden. Viele nutzen die vorinstall­ierten und kostenlose­n Anwendunge­n. „Mehr Navigation brauchen die wenigsten User. Oft werden nur noch Zusatz-Navigation­s-Apps für Nebenaufga­ben wie Blitzerwar­ner oder Tankstelle­nfinder hinzugefüg­t“, schätzt Michael Link vom

c’t-Fachmagazi­n.

Seitdem die Roaming-Gebühren in der EU im Sommer 2017 weggefalle­n sind, kann man sein Mobilfunk-Datenvolum­en in den Mitgliedst­aaten in der Regel nutzen, ohne draufzahle­n zu müssen. Praktisch bedeutet das: Mussten vorher Karten offline geladen werden, kann man sich diesen Schritt nun sparen. Allerdings muss man dann eben darauf achten, generell ausreichen­d Datenvolum­en zur Verfügung zu haben.

Nutzer mit geringem Datenvolum­en sollten hingegen weiterhin beachten, dass sich die Karten abspeicher­n lassen. Nathalie Teer ergänzt: „Auch für Autofahrer, die feststelle­n, dass sie auf ihren häufig befahrenen Strecken nicht überall besten Empfang haben, lohnt sich eine Lösung mit Offline-Karten-Speicherun­g.“

der Navi-App benötigen Nutzer im Auto eine passende Halterung, in die sie ihr Handy klemmen können. Damit lässt sich der Bildschirm besser sehen und das Gerät einfacher und sicherer bedienen. Außerdem brauchen die Smartphone­s Strom. „Ein Ladekabel ist meist notwendig, da die Navigation den Akku schnell leer saugt“, so Link.

Praktisch sei die Integratio­n mit dem Infotainme­ntsystem des Autos über Android Auto oder Apple Carplay, so Link. Das Handy-Navi laufe über den größeren Bildschirm, die Bedienung sei simpler.

Meist kosten die Apps zwar kein Geld mehr, doch ohne Haken geht es nicht immer: „Die Nutzer müssen wissen, dass sie Gratis-Dienste wie Google Maps mit ihren Daten bezahlen“, mahnt Link.

Wem die Datensamme­lei von Google & Co. nicht geheuer ist, findet genug Alternativ­en auf dem Markt – etwa „OsmAnd“(für Android und iOS), „MapFactor“(Android und iOS) oder „Maps.me“(für Android und iOS). Diese und viele ähnliche Lösungen nutzen Open-Streetmap-Karten, die sich auch zur Offline-Navigation herunterla­den lassen.

Falls man etwa in seinem GoogleKont­o nicht gerade den Standortve­rlauf aktiviert hat, bleiben die naNeben vigierten Strecken dem Internetko­nzern mit solchen App-Lösungen unbekannt.

Autofahrer sollten sich vor dem Download einer Navi-App überlegen, auf welche Funktionen sie besonderen Wert legen. „Es kommt auf den Einsatz an und welche Infos der Nutzer aus der App ziehen will. Wer nur selten die Hilfe nutzt, kommt meist mit einer kostenlose­n Lösung gut zurecht“, sagt Nathalie Teer. Dort werden einfache Verkehrsda­ten sowie die aktuelle Verkehrsla­ge der gewählten Route angezeigt. Die meisten Anbieter schlagen Alternativ­routen vor – auch während der Fahrt, wenn sich die Verkehrsla­ge geändert hat.

Grundsätzl­ich unterschei­den sich die Angebote bei Menüführun­g, Kartendars­tellung und Zusatzfunk­tionen, die mitunter extra kosten. Andere Anbieter finanziere­n sich über Werbung – wer keine Anzeigen möchte, muss dafür bezahlen.

Lisa Brack vom Portal „Chip.de“schätzt Google Maps als besonders gut ein. „Google Maps ist kostenlos und findet in den meisten Fällen die beste sowie schnellste Route“, meint sie. „Das Programm ist aktuell und wird stets weiterentw­ickelt, bietet dazu neben der Navigation die umfangreic­hsten Infos.“

Dazu zählen unter anderem Rezensione­n, Öffnungsze­iten und Telefonnum­mern von Geschäften und Restaurant­s. Praktisch: Es funktionie­rt nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger, Radfahrer oder den ÖPNV.

 ?? Foto: Christin Klose, dpa ?? Immer mehr ersetzt das Smartphone das klassische Navi. Dabei kommt es nicht nur darauf an, welche App installier­t ist. Sondern auch auf die Hardware wie beispielsw­eise eine spezielle Halterung.
Foto: Christin Klose, dpa Immer mehr ersetzt das Smartphone das klassische Navi. Dabei kommt es nicht nur darauf an, welche App installier­t ist. Sondern auch auf die Hardware wie beispielsw­eise eine spezielle Halterung.

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