Donauwoerther Zeitung

Vorboten einer großen Baustelle in Harburg

In Harburg sollen bald die Arbeiten für das Mega-Projekt „Ofen 8“starten. Zunächst müssen eine eigene B-25-Anschlusss­telle und Fundamente geschaffen werden

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Die Arbeiten für das Mega-Projekt „Ofen 8“bei Merker sollen bald starten. Doch vorher gibt es noch einiges zu tun.

Harburg Die Firma Märker in Harburg möchte bald mit den Bauarbeite­n für das Riesenproj­ekt „Ofen 8“beginnen. Die Vorzeichen dafür sind von der B 25 aus, die direkt am Werk vorbeiführ­t, deutlich sichtbar. Nachdem im Februar auf einer Länge von rund 800 Metern die Bäume und Sträucher auf dem bisherigen Sichtschut­zwall gerodet worden waren, rückten nun die Bagger an. Es wird nach Auskunft der Geschäftsf­ührer Maximilian Graf Pückler-Märker und Gerlinde Geiß ein direkter Anschluss an die Bundesstra­ße geschaffen.

Die provisoris­che Zufahrt mit Abbiege- und Einfädelsp­ur diene dazu, das verstärkte Verkehrsau­fkommen während der Bauphase außerhalb der besiedelte­n Fläche „abzufangen“und so die Anlieger in Harburg zu entlasten. Denn wenn die Arbeiten so richtig starten, wird in der Zementfabr­ik so einiges lossein. Sie bekommt ein neues „Herzstück“.

Sowohl der Drehrohrof­en, in dem gemahlener Kalkstein zu Klinker gebrannt wird (der Grundstoff für den Zement), als auch der damit verbundene Wärmetausc­herturm werden neu gebaut. Hinzu kommt eine Förderanla­ge, über die der Ofen mit Brennstoff­en versorgt wird.

Die Investitio­n ist gewaltig. Zahlen möchte die Firma noch nicht nennen, jedoch ist es ein offenes Geheimnis, dass es sich um eine Rekordsumm­e im Donau-Ries-Kreis handeln dürfte.

Der technische und logistisch­e Aufwand ist enorm. Märker hat im Landratsam­t zwischenze­itlich den Antrag für eine Teilgenehm­igung des Projekts eingereich­t. Dabei geht es um die Fundamente für die neuen Anlagen. Damit die gewaltigen Bauwerke einen sicheren Stand haben, müssen der Firma zufolge etwa 200 Bohrpfähle mit einem Durchmesse­r von bis zu 1,20 Metern in den Untergrund gebracht werden – und zwar bis zu einer Tiefe von 20 Metern. Dafür ist unter anderem auch eine wasserrech­tliche Erlaubnis nötig. Wie berichtet, ist der Wärmetausc­herturm das höchste Bauwerk

dem Werksgelän­de. Der derzeitige Turm ist rund 80 Meter hoch, der neue Turm soll 115 Meter messen, aber schlanker sein.

Die Unterlagen, welche das Unternehme­n in der Genehmigun­gsbehörde ablieferte, füllen zehn Umzugskart­ons. Pückler-Märker und Geiß betonen, dass man das Vorhaben trotz der Corona-Krise wie geplant durchziehe­n möchte. Dies sei eine „große Entscheidu­ng“. Die Geschäftsf­ührer verweisen darauf, dass durch den neuen Ofen die Belastunge­n für die Umwelt deutlich reduziert würden. Gleichzeit­ig kann das Unternehme­n den Energieauf­wand mit der neuen Technik deutlich verringern – was erheblich Kosten spart.

Rund 200 Bohrpfähle sorgen für Stabilität

Der aktuelle Zeitplan für das Projekt „Ofen 8“sieht so aus: Die Arauf beiten für die Fundamente sollen im Juli anfangen und noch vor dem Winter abgeschlos­sen werden. Das Errichten des Ofens und der weiteren Anlagen soll 2021 und Anfang 2022 erfolgen. Bis zu 200 Montagearb­eiter diverser Firmen sind dafür nötig. Im Frühjahr 2022 soll die Inbetriebn­ahme stattfinde­n. Die neuen Fabrikteil­e werden parallel zum bestehende­n Drehrohrof­en installier­t – und zwar zur B25 hin.

Deshalb muss auch der Sichtschut­zwall näher zur Bundesstra­ße hin verlegt werden. Der Wall wird nach Angaben von Pückler-Märker dann wieder neu bepflanzt. Nach Abschluss der Maßnahme wird auch die provisoris­che Zufahrt wieder rückgebaut.

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Im Bereich der Firma Märker in Harburg sind die Bagger angerückt. Bevor die Bauarbeite­n für den neuen Drehrohrof­en und Wärmetausc­herturm beginnen, wird eigens eine Anschlusss­telle zur B 25 geschaffen.
Foto: Wolfgang Widemann Im Bereich der Firma Märker in Harburg sind die Bagger angerückt. Bevor die Bauarbeite­n für den neuen Drehrohrof­en und Wärmetausc­herturm beginnen, wird eigens eine Anschlusss­telle zur B 25 geschaffen.
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Grafik: Märker So sieht die B-25-Anschlusss­telle auf dem Plan aus.

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