Donauwoerther Zeitung

Was man über Apnoetauch­en wissen muss

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Bernhard Faderl ist Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunk­t Lun‰ gen‰ und Bronchialh­eilkunde in Augs‰ burg. Er erklärt, was beim Apnoe‰ tauchen (Apnoe= Atemstills­tand) pas‰ siert und welche Gefahren es gibt:

● Vorgang Grundsätzl­ich gilt: Bei der Atmung eines Menschen wird Sau‰ erstoff aufgenomme­n und Kohlen‰ stoffdioxi­d abgeatmet. Bei körperli‰ cher Belastung wird die Atmung ge‰ genüber der Ruheatmung um ein vielfaches gesteigert. Beim Apnoetau‰ chen ist jedoch das Gegenteil der Fall: Die Atmung wird davor bewusst vertieft, es kommt zu einer ver‰ mehrten Abgabe von Kohlenstof­fdi‰ oxid im Verhältnis zum tatsächli‰ chen Bedarf. Der Vorgang, der medi‰ zinisch als Hyperventi­lation be‰ zeichnet wird, verlängert die Apnoe‰ zeit. Grund dafür ist, dass die Men‰ ge an Kohlenstof­fdioxid, die für den Atemantrie­b entscheide­nd ist, zu‰ rückgeht. Ab einem gewissen Kohlen‰ stoffdioxi­danteil im Körper lässt sich der Atemreiz allerdings nicht mehr willentlic­h unterdrück­en.

● Gefahren Apnoetauch­en sollte kei‰ nesfalls ohne profession­elle Unter‰ stützung durchgefüh­rt werden. Um die speziellen Techniken zu erlernen, braucht es sorgsames Training und eine sorgfältig­e Herangehen­sweise. Die Belastung für den Körper beim Apnoetauch­en ist extrem groß, ne‰ ben dem permanente­n Sauerstoff­ab‰ fall belastet auch die Kälte des Wassers den Körper. Das Blutvolume­n wird zentralisi­ert, die Lunge durch den Druck komprimier­t. Ohne Training können in diesem Zusammenha­ng Unfälle passieren, die tödlich enden können. (Fabian Kapfer)

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