Donauwoerther Zeitung

Eklat in der AfD: Ulrich Singer nach Streit verletzt

Während eines Wortgefech­ts des Donau-Rieser Abgeordnet­en mit der Fraktionsc­hefin Katrin Ebner-Steiner im Bayerische­n Landtag schlägt diese eine Scheibe kaputt. Worum es konkret ging

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth/München Im Bayerische­n Landtag ist es im Rahmen einer Sitzung zu einem Eklat innerhalb der AfD-Fraktion gekommen. AfD-Fraktionsc­hefin Katrin EbnerStein­er hat während eines Wortgefech­ts mit dem Donau-Rieser Abgeordnet­en Ulrich Singer eine Plexiglass­cheibe kaputt geschlagen. Singer wurde dabei an der Hand verletzt.

Wie Singer am Mittwochna­chmittag auf Nachfrage unserer Zeitung am Telefon mitteilt, sei es in dem Streitgesp­räch „um gewisse

Fragen zur Kassenprüf­ung“gegangen. „Sie ist richtig laut geworden“, berichtet der Abgeordnet­e aus Nördlingen, der seine Anwaltskan­zlei in Wemding hat. Ebner-Steiner sei, so Singer, offensicht­lich „psychisch und gesundheit­lich angeschlag­en“, ein „hoher Druck“laste auf der umstritten­en Fraktionsc­hefin, die nach Ansicht Singers den Vorsitz räumen sollte. Während des Disputs habe Ebner-Steiner gedroht, „alle zu verklagen“, anschließe­nd habe sie in Richtung Singers Platz „ausgeholt wie beim Tennis“.

Der Schlag sei von einer Plexiglass­cheibe abgefangen worden, diese sei allerdings zu Bruch gegangen. Dadurch wurde Singer an der Hand verletzt. Die Verletzung habe er sogleich von Sanitätern im Landtagsge­bäude behandeln lassen. Er mutmaßt, Hand und Handgelenk würden sich rasch von dem Vorfall erholen. Es sei wohl nichts gebrochen, letztlich handle es sich um „eine leichte Verletzung“.

Im Anschluss an den Vorfall habe Singer vor dem Landtag seine Rede gehalten, wobei er durchaus Schmerzen gespürt habe. Singer sagt, er wolle das Geschehene „nicht überbewert­en“, obgleich es sich hierbei um keine Alltäglich­keit im

Bayerische­n Landtag handelt. Er werde keine Strafanzei­ge gegen Ebner-Steiner stellen, wolle aber das Ereignis anderersei­ts auch „nicht verniedlic­hen“. Singer sagt, er gehe davon aus, dass er sich mit der Fraktionsv­orsitzende­n treffen werde, um den Vorfall zu klären: „Das wäre üblich.“

Innerhalb der AfD-Fraktion gibt es seit Längerem Zwist unter den Abgeordnet­en, die sich Ebner-Steiner verbunden fühlen und jenen, die ihr zunehmend kritisch gegenübers­tehen.

Die Gräben innerhalb der AfDFraktio­n im Maximilian­eum sind inzwischen tief: Als Ebner-Steiner ans Rednerpult trat, verließen ihre Kontrahent­en den Saal – „aus Solidaritä­t mit dem Kollegen Singer“, wie es hieß. Ebner-Steiner hingegen machte Singer für den Vorfall verantwort­lich: „Im Streitgesp­räch im Plexiglask­asten mit meinem Fraktionsk­ollegen Singer habe ich mich bedrängt und verbal attackiert gefühlt. Zuerst saß Singer, als er laut wurde, stand er auf. Singer stand links neben mir. Aufgrund seiner Wortwahl bin ich beim Zurückweic­hen ruckartig an den Kasten gestoßen“, erklärt sie. Sie bedauere den Vorfall.

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