Eklat in der AfD: Ulrich Singer nach Streit verletzt
Während eines Wortgefechts des Donau-Rieser Abgeordneten mit der Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner im Bayerischen Landtag schlägt diese eine Scheibe kaputt. Worum es konkret ging
Donauwörth/München Im Bayerischen Landtag ist es im Rahmen einer Sitzung zu einem Eklat innerhalb der AfD-Fraktion gekommen. AfD-Fraktionschefin Katrin EbnerSteiner hat während eines Wortgefechts mit dem Donau-Rieser Abgeordneten Ulrich Singer eine Plexiglasscheibe kaputt geschlagen. Singer wurde dabei an der Hand verletzt.
Wie Singer am Mittwochnachmittag auf Nachfrage unserer Zeitung am Telefon mitteilt, sei es in dem Streitgespräch „um gewisse
Fragen zur Kassenprüfung“gegangen. „Sie ist richtig laut geworden“, berichtet der Abgeordnete aus Nördlingen, der seine Anwaltskanzlei in Wemding hat. Ebner-Steiner sei, so Singer, offensichtlich „psychisch und gesundheitlich angeschlagen“, ein „hoher Druck“laste auf der umstrittenen Fraktionschefin, die nach Ansicht Singers den Vorsitz räumen sollte. Während des Disputs habe Ebner-Steiner gedroht, „alle zu verklagen“, anschließend habe sie in Richtung Singers Platz „ausgeholt wie beim Tennis“.
Der Schlag sei von einer Plexiglasscheibe abgefangen worden, diese sei allerdings zu Bruch gegangen. Dadurch wurde Singer an der Hand verletzt. Die Verletzung habe er sogleich von Sanitätern im Landtagsgebäude behandeln lassen. Er mutmaßt, Hand und Handgelenk würden sich rasch von dem Vorfall erholen. Es sei wohl nichts gebrochen, letztlich handle es sich um „eine leichte Verletzung“.
Im Anschluss an den Vorfall habe Singer vor dem Landtag seine Rede gehalten, wobei er durchaus Schmerzen gespürt habe. Singer sagt, er wolle das Geschehene „nicht überbewerten“, obgleich es sich hierbei um keine Alltäglichkeit im
Bayerischen Landtag handelt. Er werde keine Strafanzeige gegen Ebner-Steiner stellen, wolle aber das Ereignis andererseits auch „nicht verniedlichen“. Singer sagt, er gehe davon aus, dass er sich mit der Fraktionsvorsitzenden treffen werde, um den Vorfall zu klären: „Das wäre üblich.“
Innerhalb der AfD-Fraktion gibt es seit Längerem Zwist unter den Abgeordneten, die sich Ebner-Steiner verbunden fühlen und jenen, die ihr zunehmend kritisch gegenüberstehen.
Die Gräben innerhalb der AfDFraktion im Maximilianeum sind inzwischen tief: Als Ebner-Steiner ans Rednerpult trat, verließen ihre Kontrahenten den Saal – „aus Solidarität mit dem Kollegen Singer“, wie es hieß. Ebner-Steiner hingegen machte Singer für den Vorfall verantwortlich: „Im Streitgespräch im Plexiglaskasten mit meinem Fraktionskollegen Singer habe ich mich bedrängt und verbal attackiert gefühlt. Zuerst saß Singer, als er laut wurde, stand er auf. Singer stand links neben mir. Aufgrund seiner Wortwahl bin ich beim Zurückweichen ruckartig an den Kasten gestoßen“, erklärt sie. Sie bedauere den Vorfall.