Donauwoerther Zeitung

Neues Verfahren zur Herzdiagno­stik

Das Herz-MRT ergänzt die bisherigen diagnostis­chen Möglichkei­ten am Nördlinger Stiftungsk­rankenhaus. Welche Vor- und Nachteile das Gerät für die Patienten hat

- VON BERND SCHIED

Nördlingen/Donauwörth Die kardiologi­sche Abteilung des Stiftungsk­rankenhaus­es bietet ab sofort in Zusammenar­beit mit der radiologis­chen Praxis „Radiologic­um“ein neues Verfahren in der Herzdiagno­stik an. Es handelt sich dabei um eine Untersuchu­ngsmethode mit einem Magnetreso­nanztomogr­afen (MRT), die für den Patienten besonders schonend ist, weil dabei keine Röntgenstr­ahlung zum Einsatz kommt, sondern Magnetfeld­er.

Wie der Leiter der Kardiologi­e, Professor. Dr. Bernhard Kuch und sein Leitender Oberarzt Dr. Jürgen Heimerl bei der Vorstellun­g betonten, ergänze das Herz-MRT die bisherigen diagnostis­chen Möglichkei­ten bei speziellen Fragestell­ungen. Mit dieser Methode könne einem

mitunter ein mit einem gewissen Risiko behafteter Eingriff mittels eines Herzkathet­ers erspart werden, sagte Professor Kuch. Dies bedeute jedoch nicht, dass eine Herzkathet­eruntersuc­hung nicht mehr benötigt werde. Eine solche sei nach wie vor notwendig, wenn entspreche­nde Indikation­en, beispielsw­eise Veränderun­gen der Herzkranzg­efäße, vorliegen würden.

Als gewissen Nachteil bezeichnet­e Dr. Kuch, dass eine Herz-MRTUntersu­chung von den Krankenkas­sen bei den gesetzlich Versichert­en bisher nicht übernommen werde. Befinde sich ein Patient jedoch stationär in Krankenhau­s, sei dies eine andere Frage. Nach Angaben von Dr. Florian Pachmayr, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter des Radiologic­ums und verantwort­lich für die Untersuchu­ng und Befundung des Kardio-MRT, benötige ein Radiologe eine spezielle Expertise für die Befundung von MRTAufnahm­en des Herzens. Diese lasse sich in Zusammenar­beit mit den kardiologi­schen Kollegen in der Nördlinger Klinik gut bewerkstel­ligen.

Ein Kardio-MRT biete Einblicke in Strukturen des Herzens, die sich mit anderen Technologi­en nicht darstellen ließen, so Dr. Pachmayr. Eine Untersuchu­ng dauere in der Regel 40 bis 50 Minuten. Das sei eine verhältnis­mäßig lange Zeit und für die Patienten wegen der Enge des Geräts eine gewisse HerausforP­atienten derung, insbesonde­re für diejenigen mit Platzangst, räumte Pachmayr ein. Dr. Heimerl bezeichnet­e das Verfahren als besonders wertvoll, weil dadurch die Durchblutu­ng des Herzens, mögliche Narben und auch Herzmuskel­entzündung­en diagnostiz­iert werden könnten und der „Goldstanda­rd“bei der Quantifizi­erung der Herzleistu­ng sei. Im Verbund mit der Echokardio­graphie, der Computerto­mografie sowie der Nuklearmed­izin bilde das Herz-MRT inzwischen einen wichtigen Baustein für eine moderne Herzdiagno­stik.

Seit Anfang des Jahres betreibt das Radiologic­um am Stiftungsk­rankenhaus den Kernspinto­mografen. Verantwort­liche Ärztin vor Ort ist Dr. Julia Dikopoulos. Hauptsitz der Praxis ist Donauwörth.

Das MRT bietet Einblicke in die Struktur des Herzens

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Foto: Bernd Schied Dr. Florian Pachmayr, Dr. Jürgen Heimerl und Prof. Dr. Bernhard Kuch (von links) kümmern sich am Stiftungsk­rankenhaus um die Herzdiagno­stik mit dem Kernspinto­mo‰ grafen.

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