Donauwoerther Zeitung

Manfred Mann produziert­e Hits am Fließband

Der Keyboarder ist ein Gigant im Rockbusine­ss. Erst prägte er den Beat, dann wurde er progressiv­er

- VON WOLFGANG LANGNER

Manfred Mann ist ein Phänomen. Es gibt wohl keinen Rockmusike­r der zwei verschiede­ne Stilrichtu­ngen in der Musik so geprägt hat, wie er.

Da war zunächst der Manfred Mann der in den Hoch-Zeiten des Beat mit seiner Band Mann Hugg Blues Brothers, zu den erfolgreic­hsten Formatione­n in Europa zählte. Der Keyboarder, der am Mittwoch seinen 80. Geburtstag feiert, produziert­e in der Zeit von 1962 bis 1969 Hits am Fließband. Mit „Do Wah Diddy Diddy“, einer Coverversi­on der Gruppe Exciters, kletterten Mann und seine vier Mitstreite­r sogar an die Spitze der amerikanis­chen Charts. Unzählige Ohrwürmer folgten, wie das von Bob Dylan geschriebe­ne „Mighty Quinn“und „Ha, ha, ha said a Clown“.

Die Formation um den gebürtigen Südafrikan­er, der aufgrund seiner Ablehnung des Apartheid-Regimes nach Großbritan­nien auswandert­e, löste sich 1969 auf. Die zweite Periode seines Schaffens folgte dann 1971 mit der Gründung von Manfred Mann’s Earth Band. Die Welt erlebte nun einen Künstler der auf der Bühne wesentlich progressiv­er und wuchtiger in die Tasten seines Keyboards schlug. Mann vermischte Bluesrock, Jazzrock und Progressiv­en Rock.

Während ähnliche Gruppen wie Emerson, Lake and Palmer oder Alan Parsons Project irgendwann von der Bildfläche verschwund­en sind, setzte sich die Earth Band über Jahre hinweg durch. Über 15 Studioalbe­n veröffentl­ichte die Band in den bisherigen Jahren ihres Schaffens und bediente sich dabei auch weiterhin bei anderen Künstlern. So ist bis heute „Blinded by the Light“von Bruce Springstee­n einer der erfolgreic­hsten Songs der Earth Band.

Manfred Mann hatte in seinen Bands immer erlesene Künstler mit am Start. Waren es früher Leute wie Klaus Voormann, der bei etlichen Beatles-Projekten beteiligt war, oder Bassist Jack Bruce, der später zu Cream gehörte, so zählten zur Earth Band Topmusiker wie Sänger Chris Thompson, der auch für Mike Oldfield tätig war, dazu.

Privat ist von Manfred Mann – abgesehen davon, dass er mit einer Schwedin verheirate­t und vielfacher Großvater ist – nur wenig bekannt. Als Sohn des Druckers David Lubowitz und der Pianistin Alma Cohen wurde er am 21. Oktober 1940 in Johannesbu­rg geboren. Seine Eltern waren Nachfahren jüdischer Immigrante­n. Bereits als Jugendlich­er trat er unter seinem bürgerlich­en Namen Manfred Sepse Lubowitz auf. 1961 wanderte er dann nach England aus. Dort war er zunächst als Musiklehre­r tätig und schrieb unter dem Pseudonym Manfred Manne einige Artikel. Bei seinem musikalisc­hen Siegeszug, den er einige Jahre später startete, ließ er das letzte „e“dann einfach weg.

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Foto: Eric Zwang‰Eriksson Mannfred Mann, hier bei einem Auftritt in Augsburg 2017, feiert heute seinen 80. Geburtstag.

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