Der Rufbus als Modell für die Zukunft?
Weniger Linien, dafür mehr Busse je nach momentanem Bedarf – dieses Modell ist gestern in Donauwörth für den Landkreis beschlossen worden. Woran es aber noch mangelt
Landkreis Die Zahlen, die Landrat Stefan Rößle am Dienstagmorgen im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes präsentierte, lassen noch nicht auf eine wirkliche Verkehrswende schließen. Die neuen Rufbusse verzeichnen zwischen 20 und 30 Fahrten pro Monat – der schon länger verkehrende Lechbus jedoch sei besser etabliert. Trotz insgesamt noch niedriger Zahlen will der Landkreis Donau-Ries am RufbusSystem als Zukunftsmodell im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) festhalten. Einige Mängel müssen allerdings in den kommenden Jahren abgestellt werden.
Die Zustimmung zum RufbusSystem als ÖPNV-Modell außerhalb der bestehenden Stadtbuslinien wie jener in Donauwörth war letzten Endes einstimmig, wenngleich es noch kritische Nachfragen in einer Reihe von Details gab. Die Idee, die Jürgen Kunofsky – im Landratsamt Teamleiter für den Bereich ÖPNV – präsentierte, kam dennoch an bei den Mitgliedern der Sitzung des Verkehrsausschusses des Landkreises. Im Prinzip soll das RufbusKonzept sukzessive überregionale Linien, die nur spärlich frequentiert sind, ersetzen – sprich: Ein Bus kommt zwar, aber eben nur wenn er gebraucht und gerufen wird. So, wie es beim Lechbus nun schon länger funktioniert. Zuletzt war die Nutzung der jüngeren Rufbusse rund um Nördlingen abends und an den Wochenenden untersucht worden: Zwischen zehn und 30 Fahrgäste nutzten das Angebot demnach nur pro Monat. Trotzdem will der Landkreis an der Idee flächendeckender Rufbusse festhalten – einem „Paradigmenwechsel“beim ÖPNV auf dem Land, wie es Landrat Rößle ausdrückte. Gottfried Hänsel (CSU) erwähnte Mehrkosten für den Kreis zwischen 750 000 und einer Million Euro pro Jahr, die es jedoch wert seien. Es gebe aber noch viel zu tun: Die Rufbusse im Kreis müssten miteinander verzahnt und mit den Stadtbussen harmonisiert werden. Bislang fahren die Rufbusse nur in einem bestimmten Gebiet im Landkreis – hier müsse problemlos umgestiegen werden können, etwa vom Riesbus auf den Jurabus oder den Donaubus. Dies unterstrich auch Peter Moll (SPD): „Wir müssen durchfahren können mit den Bussen.“Man müsse das RufbusSystem „gesamtheitlich“im Landkreis umsetzen. Des Weiteren solle das Modell in drei bis fünf Jahren in der Umsetzung sein, forderte Hänsel. Rößle nannte indes noch keinen fixen Zeitpunkt, bis wann es flächendeckend Rufbusse geben solle. „In einigen Jahren“lautete die noch vage Formulierung.
Viel Vorarbeit ist noch nötig, wie derweil Teamleiter Kunofsky erklärte: Es brauche intensive Abstimmungen mit den Verkehrsunternehmen
Das RufbusModell soll bekannter werden
wie auch mit der Regierung von Schwaben. Ferner müsse der Nahverkehrsplan des Landkreises geändert werden, über welchen wiederum der Kreistag beschließen muss. Des Weiteren, so der einhellige Tenor am Dienstag im Ausschuss, müsse das Konzept „Rufbus“weitaus bekannter werden unter den Menschen – schließlich sollen sie es ja (besser) nutzen.
O Weitere Informationen zu den be stehenden Rufbussen und Fahrplänen finden Sie im Internet auf www.donau ries.de über das Suchwort „ÖPNV“.