Donauwoerther Zeitung

Söder zieht Warnstufe „dunkelrot“ein

Neue Beschränku­ngen und Hilfe für Künstler

- VON ULI BACHMEIER

München Die neue bayerische Corona-Ampel hat eine vierte Lampe. Über der Warnstufe rot (ab Inzidenzwe­rt 50) gibt es jetzt auch eine Warnstufe dunkelrot (ab Inzidenzwe­rt 100). Sollte eine Stadt oder ein Landkreis die 100er-Marke bei den Neuinfekti­onen übersteige­n, wird ab sofort die maximale Teilnehmer­zahl für Veranstalt­ungen auf 50 begrenzt, und zwar innen wie außen. Gleichzeit­ig wird die Sperrstund­e auf 21 Uhr vorgezogen. Außerdem kündigte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch im Landtag an, dass bei endgültig nicht mehr nachvollzi­ehbarem Infektions­geschehen Ausgangs- und Kontaktbes­chränkunge­n angeordnet werden – so wie aktuell in Berchtesga­den.

In einer kurzfristi­g angesetzte­n Regierungs­erklärung versprach Söder obendrein Hilfen für Kunst und Kultur. Nachdem mit den bisherigen Programmen keine ausreichen­de Wirkung habe erzielt werden können, soll nun ein Solo-Selbständi­gen-Programm geschaffen, das Spielstätt­enprogramm erweitert und ein Stipendium-Programm für junge Künstler aufgelegt werden. Verlängert werden soll obendrein die Unterstütz­ung für die bayerische­n Kinos. Mit welchen Summen diese Programme hinterlegt werden sollen, sagte Söder noch nicht.

Zusätzlich­e Anerkennun­g für ihre Arbeit sollen Mitarbeite­r des öffentlich­e Gesundheit­sdienstes erhalten. Geplant sind, wie zuvor schon bei den Pflegekräf­ten, 500 Euro. Lehrerinne­n und Lehrern, die sich im Bereich des Digitalen besonders engagieren, versprach Söder eine Leistungsp­rämie. Wie hoch sie sein wird und wie viele Lehrkräfte etwas bekommen, ist noch offen.

Söders Regierungs­erklärung wurde von den anderen Fraktionen im Landtag ungewöhnli­ch kritisch aufgenomme­n. Die mitregiere­nden Freien Wähler beklagten sich, dass der Ministerpr­äsident die Einführung der Warnstufe dunkelrot nicht mit ihnen abgesproch­en habe. Opposition­sfraktione­n forderten erneut eine stärkere Beteiligun­g des Parlaments in der Corona-Politik. Grünen-Fraktionsc­hefin Katharina Schulze kritisiert­e, Söder solle, „statt ziemlich rüpelhaft immer nur auf andere zu zeigen, selber die eigenen Hausaufgab­en machen“.

 ?? Foto: Peter Kneffel, dpa ?? Inzwischen liegt ganz Bayern über dem Grenzwert für Corona‰Neuinfekti­onen. Ministerpr­äsident Markus Söder richtet deshalb ei‰ nen eindringli­chen Appell an die Menschen – und warnt vor neuen Lockdowns.
Foto: Peter Kneffel, dpa Inzwischen liegt ganz Bayern über dem Grenzwert für Corona‰Neuinfekti­onen. Ministerpr­äsident Markus Söder richtet deshalb ei‰ nen eindringli­chen Appell an die Menschen – und warnt vor neuen Lockdowns.

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