Donauwoerther Zeitung

Eckpunkte der Agrarrefor­m

Was der Beschluss für die EU bedeutet

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Wie haben die EU-Staaten für die Reform der Gemeinsame­n Agrarpolit­ik (GAP) entschiede­n?

Am frühen Mittwochmo­rgen haben sich die EU-Staaten auf ihre Position geeinigt. Besonders umstritten in den Verhandlun­gen war, wie viel Umwelt-, Klima- und Tierschutz nötig ist – und wie viel machbar. Die Landwirtsc­haft trägt erheblich zum Ausstoß von Treibhausg­asen in der EU bei, die bis 2050 klimaneutr­al werden möchte. Die biologisch­e Vielfalt in Europa geht weiter stark zurück.

Wie sehen die Kompromiss­e aus? Eine Neuerung sollen sogenannte Öko-Regelungen sein. Das sind Umweltmaßn­ahmen – etwa für den Artenschut­z –, die über die PflichtAnf­orderungen für Bauern hinausgehe­n. Erfüllt ein Landwirt sie, bekommt er zusätzlich­es Geld. Die Einigung der EU-Staaten sieht nun vor, dass mindestens 20 Prozent der Direktzahl­ungen nur an jene Landwirte gehen sollen, die solch zusätzlich­e Öko-Leistungen erbringen. Viele Länder hatten sich allerdings Ausnahmen oder geringere Ambitionen gewünscht. Deshalb soll es eine zweijährig­e Übergangsp­hase geben.

Welche Regelungen gibt es? Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Julia Klöckner (CDU) betonte, dass es keine Direktzahl­ungen mehr geben werde, die nicht an Umweltbedi­ngungen geknüpft seien. Auch sollen die EU-Staaten entscheide­n können, die Flächenzah­lungen für große Betriebe ab 100000 Euro zu kappen oder ab 60000 Euro zu reduzieren. Um kleine Betriebe zu unterstütz­en, soll der bürokratis­che Aufwand für sie geringer sein. Neu soll außerdem sein, dass alle EUStaaten Strategiep­läne erstellen müssen, die von der EU-Kommission genehmigt werden müssten. Darin sollen sie darstellen, wie sie eine Reihe vorgegeben­er Ziele erreichen wollen.

Was bedeutet das für Deutschlan­d? Deutschlan­d erhält Klöckners Angaben zufolge künftig fast genau so viel Geld aus dem Agrarbudge­t wie bisher. Ihr Ministeriu­m geht von einem leichten Rückgang um 0,7 Prozent auf 44 Milliarden Euro aus.

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