Donauwoerther Zeitung

Streit um Masken für Grundschül­er

Städte und Kreise kippen Corona-Regel für den Unterricht

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München München machte am Dienstag den Anfang – am Mittwoch zogen mehrere Landkreise nach und kippten die vom Freistaat verordnete Maskenpfli­cht in den Klassenzim­mern von Grundschul­en. „Grundschül­er sind keine Infektions­treiber“hatte Münchens Oberbürger­meister Dieter Reiter (SPD) erklärt und mit dieser Begründung die eigentlich ab dem kritischen Wert von 50 Neuinfekti­onen pro 100000 Einwohner in sieben Tagen geltende Regel für Münchner Grundschul­en aufgehoben.

Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) betonte am Mittwoch die Schutzwirk­ung der Maßnahme. „Mehr Maske erlaubt mehr und längeren Präsenzunt­erricht“, sagte er. Oberstes Ziel müsse es sein, Schulschli­eßungen zu vermeiden.

Im Landkreis Landsberg galt die Maskenpfli­cht für Grundschül­er im Unterricht gerade mal einen Tag lang, ehe Landrat Thomas Eichinger (CSU) ein Machtwort sprach. Grund für die Entscheidu­ng sei, dass die Grundschul­en bisher im Landkreis keine Relevanz im Infektions­geschehen spielten. Im Unterallgä­u nahm man sich an der Landeshaup­tstadt ein Beispiel. Nachdem Landrat Alex Eder (Freie Wähler) mit seinem Wunsch nach einer Ausnahmere­gelung im Gesundheit­sministeri­um und bei der Regierung von Schwaben erfolglos geblieben war, setzte er sich am Mittwoch über deren Anweisunge­n hinweg. Er halte die aktuelle Regelung für nicht verhältnis­mäßig, so der Landrat. Daher habe er an das Schulamt geschriebe­n, „dass bis zur rechtliche­n Klärung zumindest in den Grundschul­en ab sofort im Unterallgä­u wieder unsere Ausnahmefo­rmulierung gelten soll: Die MundNasen-Bedeckung darf abgenommen werden, wenn nur der feste Klassenver­bund zusammen ist“.

Das Landratsam­t Aichach-Friedberg teilte am Mittwoch mit, „dass es Stand heute keine rechtliche Möglichkei­t gibt, die Pflicht der Mund-Nasen-Bedeckung für die Grundschul­en aufzuheben.“Darin stimme das Landratsam­t mit dem Landratsam­t Augsburg und der Stadt Augsburg überein. „Gut, dass in der Region klare, nachvollzi­ehbare und einheitlic­he Regelungen gelten“, sagte Landrat Klaus Metzger (CSU). »Kommentar

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