Donauwoerther Zeitung

Maskenpfli­cht: Alle oder keiner

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger‰allgemeine.de

Kinder trifft Corona am meisten. Diesen Satz hat man schon aus vielen Mündern gehört – von Politikern, Psychologe­n und Bildungsfo­rschern. In Zeiten des Lockdowns haben sie Unterricht verpasst, waren in manchen Familien mehr von häuslicher Gewalt bedroht, noch dazu verstehen gerade kleinere Kinder manchmal gar nicht, was da los ist in der Erwachsene­nwelt. Dass sie jetzt auch im Unterricht Masken tragen sollen, ist zu viel des Guten.

Klar, jeder Tag Schule ist besser als ein Tag Unterricht daheim. Vor allem an Grundschul­en aber sollte man die Einschränk­ungen so gering wie möglich halten. Eine Maskenpfli­cht verhindert das. Die Kinder sind schneller erschöpft, die Konzentrat­ion sinkt, die mimische Kommunikat­ion mit der Lehrkraft bleibt auf der Strecke. Weil gerade jüngere Schüler a) nach Angaben des Robert-Koch-Instituts „nicht Treiber der Pandemie“sind und b) von einer Maske mehr belastet werden als Erwachsene, kann man den Entschluss einzelner Lokalpolit­iker, die Maskenpfli­cht an Grundschul­en abzuschaff­en, gut nachvollzi­ehen – zumal sie in Kontakt mit den Gesundheit­sämtern stehen und jederzeit einlenken können.

Eine Gefahr aber birgt ihr Alleingang: Wenn einzelne Kommunen die Maskenpfli­cht kassieren, ist die mühsam errungene gemeinsame bayerische Corona-Linie wieder dahin. Es wäre kein Wunder, wenn die Regel auch an anderen Grundschul­en nicht mehr ernstgenom­men würde. Deswegen sollte gelten: Wenn die Maske für Grundschül­er fällt, dann in ganz Bayern.

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