Preise für Naturschützer und Historikerin
Stiftung zeichnet Rieser Naturschutzverein und Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried sowie Martha Schad für ihr Engagement für Schwaben aus
Wemding Die Dr.-Eugen-LiedlStiftung „Pro Suebia“(Für Schwaben) hat ihre Preisträger 2020 gekürt. Dies geschah im Rathaus in Wemding. Ausgezeichnet wurden die Augsburger Historikerin und Autorin Martha Schad, der Rieser Naturschutzverein und die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried.
Vor der Übergabe der mit jeweils 10 000 Euro dotierten Preise stellten Laudatoren das Wirken der Preisträger für Schwaben in den Mittelpunkt.
Florian Besold, Präsident des Vereins Bayerische Einigung und der Bayerischen Volksstiftung, lobte das unermüdliche Engagement der freiberuflichen Historikerin und Autorin Martha Schad (geboren 1939 in München) als langjährige Heimatpflegerin der Stadt Augsburg und erinnerte an ihr Schaffen als Autorin zahlreicher Bücher und Aufsätze, die sie oft mit den Rollen der Frau in Schwaben veröffentlichte. Auszeichnungen, wie beispielsweise das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, das Bundesverdienstkreuz am Bande oder der Bayerische Verdienstorden seien nur wenige Beweise für Martha Schads herausragende Rolle als die Historikerin Schwabens, erklärte Besold.
Professor Hans Frei, Arbeitskreisleiter „Landeskunde“beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege, Vorsitzender der Hans Frei-Kulturstiftung und der LiedlStiftung bis 2013, Naturschutzbeirat bei der Regierung von Schwaben von 1986 bis 2013 und Lehrbeauftragter am Institut für Geographie der Universität Augsburg, unterstrich mit fundiertem Wissen als Laudator die Arbeit der Rieser Naturund Landschaftsschützer, die heuer ihr 50. Bestehen feiern. Frei stellte fest: „Der sozioökonomische Wandel, der technische Fortschritt, die maximale Landnutzung haben auch im Ries deutliche Spuren hinterlassen, allerhand Eingriffe und Verluste waren damit verbunden.“Das Ries habe aber als einzigartige Landschaft in seinem Meteoritenkrater überlebt. „Das ist der unschätzbare Verdienst der heute ausgezeichneten Naturschützer“, lobte der Laudator den ehrenamtlichen Einsatz.
Frei erinnerte quasi als Beweis für die gelungene Naturschutzarbeit an verschiedene Gebiete, die mit langfristigen Projekten für die ökologische Vielfalt und das naturnahe Erscheinungsbild der Landschaft stehen: „Von der Streuwiesenpflege über Heidepflege bis zur Gehölzund Gewässerpflege setzen die Rieser Naturschützer damit ein wichtiges Ziel des Bayerischen Naturschutzgesetzes sichtbar in Schwaben um.“
Vor dem Festabend unternahmen die Beteiligten bereits einen Rundgang im Wemdinger Ried, wo ein Teil dessen, was die Schutzvereine dort verwirklicht haben, in Augenschein genommen werden konnte.
Stellvertretende Landrätin Ursula Kneißl-Eder grüßte die Festversammlung im Namen von Landrat Stefan Rößle und gratulierte den Geehrten. Der Wemdinger Bürgermeister Martin Drexler begrüßte neben den Preisträgern Martha Schad und für die Rieser Naturschutzvereine deren Vorsitzenden Johannes Ruf, Gäste aus dem Donau-Ries-Kreis und Mitglieder der Liedl-Stiftung aus München. Drexler unterstrich die historische Verbindung zu den Wittelsbachern, die Wemding als Stadt in Schwaben kennzeichne.
Die Nördlinger Musikanten umrahmten die Preisverleihung musikalisch mit schwäbischen Liedern.