Donauwoerther Zeitung

Schnäppche­n und Raritäten

Das Sozialkauf­haus SinnSalabi­m in Donauwörth gibt es jetzt seit genau einem Jahr. Welche Resonanz es gegeben hat, was es für neue Ziele gibt und wie der Geburtstag gefeiert wird

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Die Zeit vergeht in Windeseile. Das mögen sich auch die Mitarbeite­r des Sozialkauf­hauses in Donauwörth denken, denn „SinnSalabi­m“, so der Name, gibt es bereits seit einem Jahr. „Alles richtig gemacht“, sagt Robert Freiberger im Hinblick auf die Gründung des Kaufhauses im Donauforum an der Zirgesheim­er Straße. Freiberger ist Geschäftsf­ührer der Stiftung St. Johannes, die gemeinsam mit der Caritas Träger des Projektes ist.

„Wir praktizier­en hier gelebte Vielfalt“, sagt Freiberger und verweist im gleichen Atemzug auf 25 Menschen unterschie­dlicher Ausprägung und Schicksale, die im Sozialkauf­haus inzwischen arbeiten: Nichtbehin­derte ebenso wie Menschen mit Handicap. Jeder werde im Bereich eingesetzt, in dem er sich am wohlsten fühle. Vielfach könne der Kunde nicht mehr unterschei­den, ob der Verkäufer ein psychische­s Handicap habe oder nicht. Das sei gelebte Inklusion.

Sinn des Projektes sei es, „Dingen eine zweite Chance“zu geben. Verkauft werden Dinge, die andere nicht mehr benötigen. Von Spielsache­n über Geschirr, Dekoartike­ln bis hin zu Schränken, Sofas oder Elektroger­äten, im SinnSalabi­m gibt es Waren aller Art – alles wurde gespendet.

Wochenende will man das Einjährige feiern: mit Mitmachakt­ionen und Überraschu­ngen. Von heute bis Samstag seien Schatzsuch­er, Schnäppche­njäger und Herzensmen­schen willkommen, sagt Freiberger. Er freut sich, dass man trotz coronabedi­ngter Einschränk­ungen innerhalb des vergangene­n Jahres rund 16 000 Besucher gezählt habe. „Und die Tendenz ist steigend“, fügt er an. Mittwochs, wenn die Spenden angenommen werden, seien es durchschni­ttlich 80 Autos, aus denen Ware ins Kaufhaus gebracht werde. „Das ist doch ein gelungenes Projekt“, sagt Freiberger.

Was ihm besonders am Herzen liegt: „Wir sprechen nicht nur Menschen mit einem schmalen GeldbeuAm tel an.“Auch Schnäppche­njäger, Retrofans und alle Menschen, die Nachhaltig­keit und ein soziales Miteinande­r hoch schätzen, seien willkommen. Oft schon habe er selbst

Es muss nicht alles gleich in die Mülltonne

festgestel­lt, dass sich hier wirklich oft ein Schnäppche­n machen ließe oder so manche Kundin mit einem hochwertig­en Kleid das Sozialkauf­haus verlassen habe.

Es habe sich herumgespr­ochen, dass nicht gleich alles, was man nicht mehr gebrauchen könne, in die Mülltonne muss. Voraussetz­ung sei allerdings schon, dass die abzugebend­en Gegenständ­e noch relativ gut erhalten seien. Manchmal bekämen die Dinge schneller als man denke ihre zweite Chance.

Johannes Eberhardt, der Leiter des Kaufhauses, erklärt: „Hier kann jeder kommen und einkaufen. Egal wie groß der Geldbeutel ist. In unserem Geschäft sollen sich die Menschen wohlfühlen. Auch wenn die finanziell­en Möglichkei­ten niedriger sind, sollen sie hier tolle Sachen finden, die sie für einen Preis erwerben können, der nicht so hoch ist.“

Das Sozialkauf­haus hat heute und morgen von zehn bis 18 Uhr sowie am Samstag von zehn bis 14 Uhr geöffnet.

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Foto: Helmut Bissinger Im Kaufhaus SinnSalabi­m in Donauwörth soll es Waren für jeden Geldbeutel geben, links Bernadette Rödl, rechts Johannes Eberhardt.

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