Donauwoerther Zeitung

Der BR hat erstmals eine Chefin

Nach sieben Männern an der Spitze wird Katja Wildermuth die öffentlich-rechtliche Landesrund­funkanstal­t in die Zukunft führen. Der Erwartunge­n sind groß

- VON DANIEL WIRSCHING

wohl galt er als „Sparkommis­sar“. Das Frauennetz­werk und Politikeri­n Sanne Kurz hoffen, dass er seine Expertise weiter einbringt und Wildermuth den Rücken stärkt.

Mit ihr hatte eine Frau zur Wahl gestanden, von der sich

einen inhaltlich­en Aufbruch wünschen. Sie solle „frischen Wind“in den Sender bringen, ist am Donnerstag­abend oft zu hören. Dabei geht es um die Entwicklun­g neuer Formate und das übergeordn­ete Ziel, möglichst viele der recht unterschie­dlichen Mediennutz­er zielgruppe­ngerecht zu erreichen.

Wildermuth kennt sich damit aus: Weil sie sowohl preisgekrö­nte Dokus („Night Will Fall“, „Putins Spiele“) als auch crossmedia­le und innovative Projekte mitverantw­ortete; und, wichtiger noch, weil sie beim die Verschmelz­ung der Bereiche Fernsehen, Hörfunk und Online mitgestalt­ete. Nach Informatio­nen unserer Redaktion will sie nicht mit dem Rasenmäher sparen und in einzelne Bereiche sogar verstärkt investiere­n. Sie wisse darum, dass Transforma­tion Menschen einiges abverlange. Zu hören ist auch, dass sie glaube, ein solide geführtes Haus zu übernehmen.

Ulrich Wilhelm, 59, der bisherige

wollte sich nach zehn Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl stellen. Das hatte er überrasche­nd im Juli erklärt. Er habe dem Haus „Mehltau und Verkrustun­gen“ersparen wollen. Über seine Zukunftspl­äne ist nichts bekannt. Der in dem die wichtigen politische­n und gesellscha­ftlichen Gruppen des Freistaats vertreten sind, wählte Wildermuth in geheimer Wahl und mit einfacher Mehrheit für fünf Jahre.

MDR BR-Intendant, BR-Rundfunkra­t, BR-Mitarbeite­r

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