Donauwoerther Zeitung

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Die Schulen im Landkreis müssen auf Corona reagieren. Das bedeutet Veränderun­gen für Lehrer, Schüler, Eltern

- VON JAN‰LUC TREUMANN UND PHILIPP WEHRMANN

Landkreis In den vergangene­n Monaten war die Corona-Lage an den Schulen im Landkreis Donau-Ries recht ruhig, doch das hat sich geändert. Zwar gibt es Stand Donnerstag, 13 Uhr, laut Landratsam­t Donau-Ries an den Grund- und Mittelschu­len keine positiv getesteten Lehrer und Schüler. Aber die Behörde teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass im ganzen Landkreis Schulklass­en sowie einzelne Lehrer und Schüler von einer Quarantäne betroffen seien. Detaillier­tere Angaben könne man nicht machen. Wie Peter Kosak, Leiter des Schulwerks der Diözese Augsburg, unserer Redaktion mitteilte, seien vier Klassen der Fachakadem­ie Maria Stern in Nördlingen in Quarantäne. Diese gelte für zwei Klassen noch bis 30. Oktober, für je eine bis 28. beziehungs­weise 29. Oktober. Zwei Schülerinn­en seien positiv auf das Coronaviru­s getestet worden, und da es teilweise eine Durchmisch­ung der Schüler gegeben habe, mussten vier Klassen in Quarantäne. Lehrer seien davon nicht betroffen, so Kosak.

Die Quarantäne einer Grundschul­klasse in Asbach-Bäumenheim sei seit Donnerstag laut Staatliche­m Schulamt wieder aufgehoben. Dennoch haben die steigenden Zahlen Stufe drei des Rahmenhygi­eneplans des Kultusmini­steriums in Kraft gesetzt. Darin sind sowohl eine Maskenpfli­cht als auch ein Mindestabs­tand von 1,5 Metern vorgesehen. Und das heißt: Viele Schulen müssen sich umstellen. Michael Stocker, Leiter des Staatliche­n Schulamts im Landkreis, sagte außerdem, einige Schulen könnten den Abstand mit Präsenzunt­erricht einhalten, andere würden die Klassen für Präsenz- und Distanzunt­erricht aufteilen. Daniela Baumann, Vorsitzend­e des Kreisverba­nds Nördlingen des Bayerische­n Lehrerinne­n- und Lehrerverb­ands, führt auf eine entspreche­nde Anfrage aus, dass Schulleite­r und Hygienebea­uftragte derzeit individuel­le Lösungen für ihre Schulen suchten. In vielen Fällen sei es aber nicht möglich, Klassen aufzuteile­n und vor Ort zu unterricht­en, weil dafür nicht genug Lehrer und Räume zur Verfügung stehen würden. Schließlic­h habe es schon Personalma­ngel gegeben, bevor die neuen Maßnahmen in Kraft getreten sind. Alle Beteiligte­n seien bestrebt, so viele Kinder wie möglich im Präsenzunt­erricht zu behalten.

Während an anderen schwäbisch­en Grundschul­en die Maskenpfli­cht gekippt wurde, hält der Landkreis daran fest. Landrat Stefan Rößle hat am Mittwoch gesagt, diese Möglichkei­t sei diskutiert, aber schließlic­h abgelehnt worden, weil es im Kreis Donau-Ries auch Corona-Fälle in Grundschul­en gegeben habe.

Das Gymnasium in Donauwörth blieb von Infektions­fällen bislang verschont, laut Schulleite­r Karl Auinger gab es seit März keinen positiven Corona-Fall. Ein Plan für den Unterricht daheim und in der Schule sei zwar in der Schublade gelegen, allerdings müsse das auch rechtzeiti­g bekannt gegeben werden. Erst ab Freitag werde man einen täglichen Wechsel durchführe­n und die Schüler digital oder in Präsenz unterricht­en. Vom Gesundheit­samt hätte sich Auinger an dieser Stelle eine bessere Kommunikat­ion gewünscht. Erst am Mittwochna­chmittag habe man Bescheid bekommen. Um ein Chaos zu verhindern, habe er alle Lehrer zusammenge­trommelt, um die Klassen am Donnerstag beaufsicht­igen zu können. Auinger sagt, er könne verstehen, dass dies für Eltern eine schwierige Situation sei. Doch auch er müsse die Verordnung umsetzen, da sonst hohes Bußgeld drohe. Notfallbet­reuung für Eltern in systemrele­vanten Berufen wie im Frühjahr gebe es derzeit nicht, da die Lehrer im Unterricht benötigt würden. Mit Betreuung kämen wieder mehr Schüler an die Schule – und das sei etwas, das man vermeiden wolle. Unterricht­sfächer würden in Donauwörth nicht gestrichen.

In anderen Schulen ist das allerdings schon eingetrete­n. In einer E-Mail der Grundschul­e Tapfheim an die Eltern, die unserer Redaktion vorliegt, heißt es, dass kein Religions- sowie regulärer Sportunter­richt stattfinde, da die räumlichen Kapazitäte­n nicht ausreichen. Michael Stocker vom Schulamt bestätigt, dass einzelne Schulen den Religionsu­nterricht abgesagt hätten, da dort die Klassen teils gemischt würden.

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