Donauwoerther Zeitung

Trumps Partei in Sorge

Republikan­er fürchten „Blutbad“bei Senatswahl

- VON KARL DOEMENS

Washington Am Ausgang der Abstimmung besteht kaum noch ein Zweifel: Bereits an diesem Montag will der US-Senat nach einem Hauruckver­fahren die konservati­ve Verfassung­srichterin Amy Coney Barrett bestätigen. Die Republikan­er feiern die Personalie als großen Erfolg. Doch es könnte für lange Zeit ihr letzter Triumph sein. Bei der Wahl am 3. November droht die Partei nämlich nicht nur das Weiße Haus zu verlieren, sondern auch die Mehrheit in der zweiten Kammer des Kongresses. Dann wären die Republikan­er für mindestens zwei Jahre politische­r Mitwirkung­smöglichke­it in Washington beraubt.

Es werde „sehr schwer“, die Kontrolle des Senats zu behalten, soll Donald Trump persönlich laut einem Bericht der Washington Post vor wenigen Tagen hinter verschloss­enen Türen eingeräumt haben. Einige Senatoren sind noch offener: Es drohe ein „republikan­isches Blutbad“, sagte Ben Sasse, der republikan­ische Senator von Nebraska, bei einer virtuellen Townhall-Begegnung mit Bürgern und gab dafür dem Präsidente­n die Schuld. Selbst Mehrheitsf­ührer Mitch McConnell, der eiserne Vollstreck­er der Trump-Politik im Senat, stuft die Chancen auf einen Machterhal­t nur auf 50 Prozent ein.

Während die Mehrheit im Repräsenta­ntenhaus des Kongresses schon 2018 an die Demokraten gefallen war, haben die Republikan­er derzeit im Senat – quasi der Länderkamm­er – das Sagen. Damit können sie nicht nur die Last-Minute-Besetzung des Supreme Courts durchdrück­en, sondern auch alle Initiative­n der Demokraten etwa in der Gesundheit­s-, Einwanderu­ngs- oder Klimapolit­ik selbst bei einem Wahlsieg Joe Bidens blockieren.

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Foto: dpa Parteifreu­nde von Donald Trump fürchten ein Desaster am 3. November.

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