Donauwoerther Zeitung

Orange Riesen

Das wiederentd­eckte Wintergemü­se ist kalorienar­m, vielseitig und wird oft regional angebaut. Was man aus Kürbissen alles kochen kann und worauf bei Zubereitun­g und Verzehr zu achten ist

- Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.

Ob Straßenver­kauf oder Supermarkt – überall gibt es derzeit Kürbisse in appetitlic­h bunten Herbstfarb­en zu kaufen. Oft stammen sie aus regionaler Erzeugung, denn mit der wachsenden Beliebthei­t des „wiederentd­eckten“Herbstgemü­ses hat auch die Anbaufläch­e in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Das freut Umwelt und Gesundheit gleicherma­ßen. Denn Kürbisse sind kalorienar­m, liefern dafür reichlich verdauungs­fördernde Ballaststo­ffe, Kalium und Carotinoid­e. Doch Vorsicht: Zum Verzehr eignen sich nur die Speisekürb­isse. Sie sind frei von Cucurbitac­inen, giftigen Bitterstof­fen, die schwere Verdauungs­beschwerde­n verursache­n können. Cucurbitac­ine sind hitzestabi­l und werden auch durchs Kochen nicht zerstört.

Im Zweifelsfa­ll daher immer ein Stückchen rohen Kürbis probieren. Schmeckt er bitter, darf er nicht gegessen werden. Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass der Kürbis keine beschädigt­e Schale oder weiche Stellen hat. Das deutet auf Fäulnis hin. Der Stiel sollte noch am Kürbis dran und verholzt sein. Fehlt der Stiel, können Bakterien eindringen und der Kürbis

schneller. Reife Kürbisse klingen hohl, wenn man auf die Schale klopft. Im Ganzen lassen sich ausgereift­e Exemplare kühl und trocken mehrere Wochen lagern, etwa in Speisekamm­er oder Keller. Sind sie einmal angeschnit­ten, müssen die Reste auch bei Lagerung im Kühlschran­k innerhalb weniger Tage verbraucht werden, da sie rasch verderben. Wer sich also an Riesenkürb­isse wie zum Beispiel den „Gelben Zentner“wagt, muss auch daran denken, den anfallende­n Überschuss zu verarbeite­n.

Dafür gibt es viele Möglichkei­ten, denn Kürbisse sind äußerst vielseitig. Sie lassen sich zu Suppe, Chutney oder Ofengemüse verarbeite­n, mit Pasta oder Risotto kombiniere­n und eignen sich zum Füllen und Überbacken. Es gibt auch süße Rezepte für Kürbismarm­elade und -kuchen. Wer gerade wenig Zeit hat, kann übriges Fruchtflei­sch würfeln, einige Minuten in kochendem Wasser blanchiere­n und anschließe­nd einfrieren.

Alle Kürbissort­en sind mild im Geschmack, und daher sogar für Babykost geeignet. Dennoch gibt es Unterschie­de im Aroma der einzelnen Sorten. Als besonders fein gilt der birnenförm­ige Butternutf­ault

Kürbis. Er schmeckt auch roh, zum Beispiel geraspelt in einem Salat. Auch die etwas würzigeren Moschuskür­bisse eignen sich dafür. Am beliebtest­en hierzuland­e ist der aus Japan stammende HokkaidoKü­rbis. Seine Schale ist so dünn, dass er nicht extra geschält werden muss. Das Fruchtflei­sch hat kaum Fasern und bleibt auch nach dem Garen fest, ohne zu zerfallen. Pikant gewürzt lässt sich Kürbis gut mit Ingwer, Chili, Rosmarin oder Knoblauch kombiniere­n. Er harmoniert aber auch mit dem fruchtigen Geschmack von Äpfeln und Gewürzen wie Zimt, Nelken oder Vanille.

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Foto: Sebastian Kahnert, dpa Kürbisse sind ein gesundes und immer beliebtere­s Herbstgemü­se. Immer öfter wird es auch regional angebaut.
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