Distanzunterricht: Ohne Maß und Mitte
Zu: Diese neuen Regeln gelten ab 22. Oktober
Wie viele Eltern im Landkreis erreichte auch uns am Mittwoch ein Elternbrief mit der Mitteilung: Ab kommender Woche findet wieder ein Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht statt. Einige Schulen verzichten in den kommenden beiden Tagen sogar komplett auf den Unterricht. Seit einem halben Jahr halten sich unsere Kinder vorbildlich an die Regeln, die uns helfen das Virus zu bekämpfen, und verlieren dabei ihre gute Laune trotz Mundschutz und anderen Beschränkungen nicht. Während andere Landkreise in Bayern mit deutlich höheren Inzidenzzahlen mit viel Umsicht versuchen Pandemieschutz und Recht auf Bildung zu vereinbaren, wird im Landkreis Donau-Ries nicht nur eine Mundschutzpflicht im Unterricht eingeführt, sondern zusätzlich direkt wieder auf teilweisen Distanzunterricht umgestellt. Warum, ist für mich nicht nachvollziehbar. Laut den Veröffentlichungen unseres Gesundheitsamtes sind im Moment 10 Corona-Patienten in den Krankenhäusern Donauwörth und Nördlingen in stationärer Behandlung, davon keiner auf der Intensivstation. Laut Schulamt ist kein erhöhtes Infektionsaufkommen an den Schulen zu verzeichnen, nachweislich sind Schüler nicht die Infektionstreiber und dennoch müssen sie nun wieder leiden. Während unser Ministerpräsident am selben Tag verkündet, dass für ihn „ganz besonders wichtig: „der Erhalt von Schule und Kita als Vollbetrieb“ist, streicht unser Gesundheitsamt den halben Präsenzunterricht. „Mehr Maske ist mehr Freiheit“, so Söder, leider nicht für unsere Schüler, denn sie dürfen nach nur 6 Wochen Schule schon wieder nicht ihr Recht auf Bildung in vollem Umfang wahrnehmen. Das Virus wird uns noch lange begleiten und uns allen viel abverlangen. Sollten wir in dieser Situation nicht mehr Augenmaß und Weitsicht beweisen?
Ursula Schiffelholz,
Donauwörth