Donauwoerther Zeitung

Der Favorit wackelt, fällt aber nicht

Der TSV Rain zeigt gegen Aschaffenb­urg eine starke Leistung, belohnt sich dafür aber nicht mit Zählbarem. Die Gäste sind nach dem knappen 1:0-Erfolg neuer Tabellenfü­hrer

- VON FABIAN KAPFER

Rain Als die Regionalli­gapartie zwischen dem TSV Rain und Aschaffenb­urg abgepfiffe­n wurde, zeigte sich beim euphorisch­en Jubel der Gäste, dass es ein hartes Stück Arbeit für die Viktoria war. Mit 0:1 verlor der TSV ein Heimspiel, bei dem er aufopferun­gsvoll kämpfte und mindestens einen Punkt für die couragiert­e Leistung verdient hätte. So setzte sich der Favorit am Ende durch, der sich dank der zeitgleich­en Niederlage der Nürnberger auch an die Tabellensp­itze der Liga setzte. Rains Trainer Alexander Käs haderte mit der Niederlage: „Aus meiner Sicht war es ein richtig guter Auftritt von uns. Wir waren dem Gegner in jeder Spielphase überlegen. Es ist schade, dass sich die Jungs für diesen Aufwand nicht belohnt haben.“

Gegenüber dem vergangene­n Heimsieg über Memmingen tauschte Käs viermal in seiner Startelf: Für Semir Gracic, Michael Knötzinger, Blerand Kurtishaj und Marko Cosic begannen René Schröder, David Bauer, Jonas Greppmeir und Arif Ekin. Von Beginn an starteten die

Tillystädt­er selbstbewu­sst. Bereits nach fünf Minuten reklamiert­en die Hausherren einen Handelfmet­er, die Pfeife von Schiedsric­hter Julian Kreye blieb jedoch stumm. Kurz darauf scheiterte Johannes Müller erst an Gästetorwa­rt Ricardo Döbert, sein Nachschuss wurde auf der Linie direkt vor die Füße von Jonas Greppmeir geklärt. Der schoss den Ball aus einer Abseitspos­ition in die Maschen. Die Viktoria näherte sich zum ersten Mal nach 15 Minuten offensiv an und erzielte prompt die Führung: Hendrik Ehmann flankte aus dem linken Halbfeld auf Egson Gashi, der aus elf Metern ins obere Eck einköpfte. Geschockt war der TSV davon allerdings nicht.

Die Heimelf warf sich in zahlreiche Bälle, eigene Kontermögl­ichkeiten scheiterte­n allerdings an Ungenauigk­eiten. In der 32. Minute zog Ekin per Volley ab und scheiterte an Döbert. Ekin war auch an der nächsten Chance beteiligt, als er Greppmeir steil schickte, doch der herauseile­nde Döbert parierte wieder. Kurz vor der Pause gab es einen Aufreger auf der Gegenseite: Rains Keeper Ludwig Zech geriet nach einem Rückpass in Bedrängnis, verlor den Ball gegen zwei Angreifer und ging zu Boden. Den anschließe­nden Treffer von Elias Niesigk gab es wegen des Foulspiels nicht, die Proteste der Weiß-Blauen erstickte Schiedsric­hter Kreye mit dem Halbzeitpf­iff.

Nach Wiederanpf­iff kam die Heimelf engagiert aus der Kabine. Die beste Defensive der Liga ließ der Heimelf aber wenig Raum für Gefahr. Die gab es erst nach einem Standard von Johannes Müller, als Bauer knapp vorbeiköpf­te (65.). Rain drückte weiter auf den Ausgleich. Aschaffenb­urg konzentrie­rte sich darauf, die Führung zu verteidige­n und auf Konter zu lauern. In der 81. Minute hatte der TSV die größte Möglichkei­t auf den Ausgleichs­treffer. Der eingewechs­elte Abdel Abou-Khalil schob den Ball am Gästetorwa­rt vorbei, das Spielgerät prallte vom Innenpfost­en zurück ins Spielfeld. Nach einem Konter der Viktoria konnte Zech gegen Morten Gräf die Entscheidu­ng verhindern, als er lange stehen und im Eins-gegen-Eins der Sieger blieb. Die letzte Möglichkei­t auf den Ausgleich verpasste Marco Luburic, der aus 16 Metern deutlich verzog.

„Wir hatten glasklare Möglichkei­ten, die wir nicht genutzt haben, während der Gegner mit gefühlt einer Chance das Tor gemacht hat. Dass sie zum Schluss Kontermögl­ichkeiten hatten, war klar, da wir alles nach vorne geworfen haben“, so TSV-Coach Käs. Aus seiner Sicht hätte seine Mannschaft sogar drei Punkte verdient, Vorwürfe könne er keinem seiner Spieler machen. „Wir haben viele zweite Bälle gewonnen, Aschaffenb­urg ist teilweise nicht aus der eigenen Hälfte gekommen. Sollten wir es schaffen, auch die kommenden Wochen so eine Leistung auf den Platz zu bringen, dann punkten wir auch wieder“, zeigt sich Käs optimistis­ch.

TSV Rain Zech ‰ Schröder, Königsdorf­er (70. Abou‰Khalil), Triebel, Bauer, Bobinger (81. Luburic), ‰ Ekin (56. Dannemann), St. Müller, Joh. Müller, ‰ Käser (70. Krabler), Greppmeir (56. Cosic). Viktoria Aschaffenb­urg Döbert, ‰ Eh‰ mann, Cheron, Dähn, Schmidt, ‰ Bou‰ takhrit, Kazimi (83. Gräf), Desch (88. Bor‰ ger), Schulz, ‰ Niesigk, Gashi (77. Kizilyar). Tor 0:1 Egson Gashi (15.) Schiedsric­hter Julian Kreye (Warmenstei­nach) Zuschauer 200.

 ?? Foto: Anton Färber ?? Der TSV Rain um Co‰Trainer Johannes Müller (rotes Trikot) zeigte gegen die hoch gehandelte Viktoria aus Aschaffenb­urg ein tolle Leistung. Mehr als ein Abstiegstr­effer und ein Pfostensch­uss sprang jedoch nicht heraus, sodass die Gäste einen schmeichel­haften 1:0‰Sieg einfahren konnten.
Foto: Anton Färber Der TSV Rain um Co‰Trainer Johannes Müller (rotes Trikot) zeigte gegen die hoch gehandelte Viktoria aus Aschaffenb­urg ein tolle Leistung. Mehr als ein Abstiegstr­effer und ein Pfostensch­uss sprang jedoch nicht heraus, sodass die Gäste einen schmeichel­haften 1:0‰Sieg einfahren konnten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany