Donauwoerther Zeitung

Gruselige Grüße

Was tun, wenn die Kinder um die Häuser ziehen wollen?

- VON JOSEF KARG

Halloween hat sich selbst im katholisch­en Bayern bis ins kleinste Dorf verbreitet. Als Gespenst, Monster oder Zombie verkleidet bei den Nachbarn klingeln und Süßes und Saures einfordern: Darauf freuen sich jedes Jahr zigtausend­e Kinder.

Doch vielen Eltern fährt der pure Horror in die Glieder, wenn sie an das diesjährig­e Halloween denken. Was sollen sie ihren Kindern sagen, wenn sie am 31. Oktober fragen, ob sie mit ihren Freundinne­n und Freunden um die Häuser ziehen dürfen? Kann man ihnen angesichts der Infektions­zahlen diesen Spaß gönnen oder ist das zu gefährlich?

Bayerns Gesundheit­sministeri­n

Melanie Huml hat dazu eine klare Meinung: Halloween abblasen. „Ich bitte die Eltern, dieses Jahr bei ihren Kindern dafür zu werben, nicht von Tür zu Tür zu gehen und zudem von Motto-Zusammenkü­nften abzusehen – auch im reduzierte­n Umfang“, rät die CSU-Politikeri­n. Ähnlich sehen es viele Kinderärzt­e.

Was aber tun mit dem enttäuscht­en Nachwuchs? Im Internet finden sich jede Menge Ratschläge: So könnten sich die Kinder verkleiden und Fotos als gruseligen Gruß an ihre Freunde schicken. Selbst aufs Naschen müsste keines verzichten. Eltern können ja Süßes und Saures im Garten wie bei der Ostereiers­uche verstecken. Und nach Einbruch der Dunkelheit begeben sich die kleinen Grusel-Fans mit Taschenlam­pe auf die Suche... Solche Ersatzmaßn­ahmen hat die Spielwaren­industrie nicht, der die Corona-Krise den Spaß verdirbt. Der Umsatz an Halloween liegt nach Angaben des Branchenve­rbandes normalerwe­ise zwischen 50 und 100 Millionen Euro. Dieses Niveau, heißt es, sei heuer kaum zu erreichen.

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Foto: Adobe Stock

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