Donauwoerther Zeitung

Schreckt die Maskenpfli­cht Zuschauer ab?

Das gab es im Landkreis noch nie: Fans müssen beim Fußball einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Wie das in Rain funktionie­rte und wie es mittlerwei­le um die Motivation der Helfer steht

- VON FABIAN KAPFER

Rain/Landkreis Einige Spieler der Zweiten Mannschaft des TSV Rain standen vor dem Regionalli­gaHeimspie­l gegen Aschaffenb­urg am Eingang des Georg-Weber Stadions und informiert­en die Gäste über die Hygienevor­schriften. Wo Abstand eingehalte­n werden soll, an welchem Ort die Kontaktdat­enregistri­erung stattfinde­t und dass die Maske nun auch über die ganze Zeit an der Sportstätt­e getragen werden muss. Sie gehören zu den zahlreiche­n Helfern mit Vereinsjac­ke, die am Spieltag auf dem Gelände verteilt sind. Schließlic­h gilt es, das Infektions­risiko rund um die Partie so gering wie möglich zu halten. So oder so ähnlich hat es am Wochenende auch im Stauferpar­k sowie auf den Sportplätz­en Altisheim, Holzheim und Münster ausgesehen. Denn nur dort rollte im DZ-Gebiet überhaupt der Ball. Alle weiteren Begegnunge­n wurden abgesagt.

Die Sitze im Stadion in Rain waren teilweise gesperrt, jeder Zuschauer hatte eine Platznumme­r auf seiner Eintrittsk­arte. Der Mindestabs­tand sollte durch den strukturie­rten Sitzplan gewährleis­tet werden, an die strikte Maskenpfli­cht hielten sich die 200 Besucher an diesem Nachmittag vorbildlic­h – diese Zahl war am Samstag noch erlaubt, einen Tag später galt im Landkreis wegen des Inkrafttre­tens der Corona-Warnstufe „Dunkelrot“bereits ein Maximum von 50 Besuchern. Lob für das Verhalten der Zuschauer in Rain gab es von den Fanbeauftr­agten des TSV, Peter Studener und Axel Kirsch. Sie waren zwei der vielen Helfer und standen mit Ordnerwest­en auf der Tribüne. Beide halfen den Zuschauern, ihre zugeteilte­n Plätze zu finden. Studeners Fazit: „Die Leute haben prima mitgemacht und sich vorbildlic­h verhalten. Wir hatten keine Probleme und mussten auch niemanden ermahnen.“Auch Kirsch hob die Disziplin der Gäste hervor, gibt aber auch zu bedenken: „Einige Zuschauer, die zum festen Kern gehören, kommen seit der Maskenpfli­cht nicht mehr zu uns.“Dennoch gebe es sehr viele Ehrenamtli­che beim TSV, die dafür kämpfen würden, die Auflagen so vorbildlic­h wie möglich umzusetzen, sagt er.

Dass einen Tag nach dem Heimspiel der Rainer nur noch 50 Zuschauer erlaubt waren, enttäuscht die Fanbetreue­r. Studener erklärt: „Da geht auch bei uns die Motivation verloren. Es gibt im Alltag einige Orte, an denen mit Maske nicht so viel Abstand gehalten werden kann wie hier. Außerdem sind wir alle an der frischen Luft.“Kirsch fügt hinzu: „Ich weiß nicht, ob es den Aufwand dann noch wert ist. Vor allem weil wir bisher überhaupt keine Probleme bei der Umsetzung hatten und es richtig gut lief, ist diese Nachricht für uns eine große Enttäuschu­ng.“

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Foto: Färber Im Georg‰Weber‰Stadion hielten sich die Zuschauer laut Vereinsang­aben vorbild‰ lich an die Maskenpfli­cht.

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