Donauwoerther Zeitung

Sie wollen grüne Themen einbringen

Die Grünen haben eine neue Führung des Kreisverba­nds gewählt. Ein Gespräch mit Eva Lettenbaue­r, Katharina Weickhmann und Stefan Bieber

- VON BERND SCHIED

Landkreis Landkreis Mit Katharina Weickhmann aus Nördlingen und Stefan Bieber aus Wallerstei­n hat der Kreisverba­nd der Grünen eine neue Führungssp­itze gewählt. Die bisherige Vorsitzend­e Eva Lettenbaue­r hat nicht mehr kandidiert.

Frau Lettenbaue­r, Sie haben den Grünen-Kreisverba­nd nur drei Jahre zusammen mit Ursula Kneißl-Eder geführt. Hat Ihnen das Amt keinen Spaß gemacht?

Lettenbaue­r: Nein, ganz im Gegenteil. Bei uns Grünen gibt es eine Regelung, dass man nur ein Amt innerhalb der Partei bekleiden darf. Nachdem ich zur Landesvors­itzenden gewählt worden bin, konnte ich nicht mehr Kreisvorsi­tzende sein.

Frau Weickhmann, Herr Bieber, haben Sie sich selbst als neue Vorsitzend­e ins Gespräch gebracht?

Katharina Weickhmann (lacht): Bei mir war es eine Mischung aus einem Gespräch mit Eva Lettenbaue­r und einer Interessen­sbekundung, dass ich mir das Amt vorstellen kann. Stefan Bieber: So ähnlich war’s bei mir auch. Für mich stellte sich die Frage, ob ich mir diese verantwort­ungsvolle Aufgabe überhaupt vorstellen und diese auch leisten kann. Weil wir im Kreisvorst­and ein tolles Team haben, habe ich mich schließlic­h dazu bereit erklärt.

Wollen Sie als neue Vorsitzend­e im Kreisverba­nd etwas verändern?

Weickhmann: Jede neue Führung hat andere Ziele. Da ich Kreisrätin bin, will ich verstärkt über die Kreistagsa­rbeit versuchen, grüne Ideen einzubring­en. Da gibt es noch viel Potenzial. Dies soll allerdings nicht heißen, dass die bisherigen Vorsitzend­en auf diesem Gebiet zu wenig gemacht haben.

Lettenbaue­r: Unser Hauptziel bleibt bei allen inhaltlich­en Positionie­rungen als Grüne weiter zu wachsen und noch mehr Menschen im Donau-Ries-Kreis für unsere Partei zu gewinnen.

Im Moment ist der Mitglieder­zuwachs aber etwas ins Stocken geraten...

Lettenbaue­r: Rund um die Landtagswa­hl 2018 hatten wir bayernweit viele Beitritte. Jetzt sind es nicht mehr so viele. Aber die Mitglieder­zahl geht im Ganzen betrachtet weiter nach oben.

Was hat sich denn die Kreistagsf­raktion der Grünen politisch vorgenomme­n? Seit den Kommunalwa­hlen im Frühjahr hat man von der Fraktion noch nicht allzu viel gehört.

Weickhmann: Wir haben uns beispielsw­eise im Bauausschu­ss des Kreises mit dem Ziel eingebrach­t, künftig bei landkreise­igenen Gebäuden verstärkt auf nachwachse­nde Rohstoffe wie zum Beispiel Holz zu verwenden und stärker den ökologisch­en Aspekt zu berücksich­tigen. Bei der Besetzung von Stellen im Landratsam­t wünsche ich mir mehr

Parität zwischen Frauen und Männern.

Bieber: Mir liegt ganz besonders der Öffentlich­e Personenna­hverkehr am Herzen. Dieser Bereich ist im Landkreis verbesseru­ngsbedürft­ig und ausbaufähi­g, vor allem auf dem flachen Land. Die Frage wird sein, ob wir bestehende Konzepte erweitern können oder neue Lösungen erforderli­ch sind.

Geht das etwas konkreter?

Bieber: Die Mitfahrbän­kle, die es jetzt immer mehr gibt, sind eine gute Möglichkei­t von A nach B zu kommen. Auch kann ich mir vorstellen, dass man sich in einem Ort online zusammentu­t und Fahrgemein­schaften bildet. Grundsätzl­ich plädiere ich dafür, den ÖPNV nach dem jeweiligen Bedarf auszuricht­en.

Weickhmann: Meiner Ansicht nach ist nicht unbedingt ein fertiges ÖPNV-Konzept nötig. Vielmehr gilt es, einzelne Bausteine zu entwickeln, die man jeweils zum bestehende­n Angebot hinzufügen kann. Hier ist Kreativitä­t gefragt.

Wie sieht es beim Lieblingst­hema der Grünen, dem Klimaschut­z aus? Was kann denn ein Landkreis auf diesem Gebiet regional oder lokal bewegen?

Lettenbaue­r: Der Landkreis DonauRies und seine Kommunen sollten sich konkrete Klimaziele setzen. Alle Beschlüsse, sowohl im Kreis als auch in den Gemeinden, müssten überprüft werden, ob sie für den Klimaschut­z etwas bringen. Großen Nachholbed­arf sehe ich zudem beim Thema Wärmeerzeu­gung aus regenerati­ven Energien. Bei der Stromerzeu­gung aus alternativ­en Rohstoffen sind wir bekanntlic­h sehr gut aufgestell­t.

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Foto: Franziska Schweikert Wechsel im Kreisvorst­and der Grünen: (von links) Ursula Kneißl‰Eder, Eva Lettenbaue­r, Katharina Weickhmann und Stefan Bie‰ ber.

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